Bodegas Muga - Eine bedeutende Tradition aus Rioja

Obwohl Isaac Muga Martinez ein beneidenswertes Weingeschäft in der Region Rioja aufgebaut hatte, empfand er es ohne das richtige Gebäude als unvollständig. Als eines verfügbar wurde, verwandelte es die Familie in etwas Besonderes.

Isaac und Jorge Muga Palacín, Isabel, Manuel und Isacín Muga Caño, Juan und Manuel Muga Peña / Credits: Credits: Bodegas Muga

Die Stadt Haro, in der die Familie Muga seit mindestens 300 Jahren beheimatet ist, liegt im Herzen der Rioja. Die Familie Muga ist bereits seit Generationen in der Weinproduktion tätig, aber die Geschichte der Bodega, die ihren Namen trägt, begann erst vor relativ kurzer Zeit, und zwar im Jahre 1932. Das war das Jahr, in dem Isaac Muga Martinez und seine Frau Aurora Caño, deren Familie ebenfalls in den Weinbergen der Region ihre Wurzeln hatte, beschlossen, ihr eigenes Weingeschäft aufzubauen. Zur damaligen Zeit, als sich die Welt auf dem Tiefpunkt der Depression befand, und Spanien seine eigene Phase des finanziellen und politischen Umschwungs durchlief, war dies ein mutiger Schritt.

Trotz dieser Herausforderungen fand das Paar einen unterirdischen Keller im Herzen der Stadt und errichtete seine Bodega. Über fast vier Jahrzehnte hat das Paar nach und nach ein erfolgreiches Geschäft aufgebaut. 1968 wurde ein edles Gebäude aus dem 19. Jahrhundert mit einem malerischen Turm frei, und es wurden Vorbereitungen getroffen, um das Geschäft zu verlagern. Leider konnte Muga nicht mehr miterleben, wie gut das Unternehmen zu seinem neuen Zuhause passte, da er im darauffolgenden Jahr starb. Die Aufgabe, den Grundstein für das Unternehmen zu legen, das heute existiert, wurde auf seine Söhne Manuel und Isacín (kurz für Isaac) übertragen.

Die neue Bodega umfasste moderne Weinbereitungseinrichtungen, diverse Bereiche für die Fass- und Flaschenreifung sowie die Böttcherei, in der auch heute noch drei professionelle Fasshersteller und ein „Cubero“ (der auf größere Fässer spezialisiert ist) die neuen Eichenfässer sowie die regelmäßig ausgewechselten Holzfässer vorbereiten, die Teil des Markenzeichens des Muga-Stils sind.

So herrlich das Weingut auch sein mag, der wichtigste Teil des Unternehmens „Bodegas Muga“ lag und liegt heute immer noch in seinen Weinbergen. Diese befinden sich am Fuße der Gebirgskette Montes Obarenses, innerhalb der renommierten Region Rioja Alta, wo das Zusammenspiel von mediterranem, atlantischem und kontinentalem Klima mit den vielfältigen Lehm- und Kalkböden das Gedeihen feiner und komplexer Weine fördert.

Das Unternehmen besitzt derzeit 250 Hektar an eigenen Weinbergen und verwaltet weitere 150 Hektar, die von einzelnen Landwirten gepachtet wurden. Da es sich hier um die Rioja-Gegend handelt, besteht die Mehrheit der Weine aus „Tempranillo“-Reben, mit Teilen von „Garnacha“ (Grenache), „Mazuelo“ (Carignan) und „Graciano“, um den Rotweinen Struktur und Komplexität zu verleihen. Die beiden dominierenden weißen Rebsorten sind „Viura“ und „Malvasia“. Was die Jahresproduktion anbetrifft, so hängt deren Zusammensetzung ganz von den Wetterhältnissen ab, weil mehrere der Muga-Weine nur dann hergestellt werden, wenn die Bedingungen ideal waren. Aus diesem Grund kann die Anzahl der Rotweinflaschen bei jedem Jahrgang zwischen 800.000 und fast 1,5 Millionen Flaschen variieren.

Zwar ist Muga vor allem für seine Rotweine bekannt, jedoch produziert das Unternehmen auch einige sehr qualitativ hochwertige „Cava Conde de Haro“-Schaumweine. Der frische und blumige Weißwein wurde hauptsächlich aus Viura-Reben hergestellt, die in relativ großer Höhe angebaut werden, während der elegante, pfirsich- und blassfarbene Rosé beweist, welch großes Potenzial Grenache-Trauben für diesen Stil haben können, wenn sie mit Sorgfalt behandelt werden. Der im Fass fermentierte Weißwein besteht ebenfalls aus der Rebsorte Viura, profitiert allerdings von einer langsamen Gärung in neuen französischen Eichenfässern und drei Monaten Reifung auf der Hefe, was für frische, trockene Aromen sorgt, die an reife Ananas, Pfirsiche und Honig erinnern. Der „Muga Rosado“ enthält ebenfalls einen Teil Viura-Reben.

Credits: Bodegas Muga

Eneas folgt der alten, aus der Gegend um Rioja sowie dem nördlichen Teil der Rhône stammenden Tradition, einige weiße Rebsorten – in diesem Fall 10 Prozent Viura – zusammen mit Tempranillo-Reben fermentieren zu lassen. Dies ist der frischeste und fruchtigste Rotwein der Bodega. Seine charakteristische Fruchtigkeit stammt aus einem Prozess der natürlichen Kohlensäuremazeration: Kisten mit 15 Kilogramm Trauben werden über eine Leiter vorsichtig nach unten auf den Boden der Holzfässer getragen und von Hand geleert, bis die Masse einen Meter erreicht. Nach einer Woche wird der Saft zusammen mit den Häuten abgesogen und die Fermentierung in kleinen Tanks beendet.

Die „Reserva“ und „Reserva Selección Especial“, die in besonders edlen Jahrgängen hergestellt wurden, beinhalten alle Rotweintrauben der Region – Tempranillo, Garnacha und Graciano – und werden etwa zwei Jahre lang im Fass und mindestens ein Jahr lang in Flaschen gelagert, bevor sie vermarktet werden. Dies sind klassische, langlebige Weine, die dem „Prado Enea“, dem unglaublich komplexen, ledrig-würzigen Wein, der für viele Menschen am engsten mit Muga in Verbindung gebracht wird, sehr ähnlich sind. Die besondere Qualität des Letzteren ist der etwas späteren Ernte speziell ausgewählter Rebsorten und der zwölfmonatigen Reifung in 16.000-Liter-Eichenfässern, gefolgt von mindestens 36 Monaten Reifung in Eichenfässern bzw. Flaschen, zuzuschreiben. Anders ausgedrückt wird jede Flasche mindestens sieben Jahre lang „geglättet und verfeinert“, bevor ihr Inhalt überhaupt in ein Glas gegossen wird. 

Der traditionelle „Prado Enea“-Stil steht im Gegensatz zu den moderneren und sofort intensiv schmeckenden „Torre Muga“ und „Aro“, die beide sechs Monate lang im Bottich, 18 in neuen französischen Eichenfässern und mindestens 12 Monate lang in Flaschen reifen. Das sind äußerst beeindruckende Weine, die beide trotz des Vanillearomas aus dem Eichenfass oder der unzähligen Lagen weiniger Aromen als relativ junge Weine genossen werden können.

Heute ist Muga noch weitgehend ein Familienunternehmen, mit dem Sohn des Gründers Isaac Muga Caño und Manuel Muga Peña als Präsident bzw. Vizepräsident, während die nächste Generation mit Juan Muga Peña, der sich um Marketing und Kommunikation kümmert, Jorge Muga Palacín in der Funktion des Geschäftsführers und Isaac Muga Palacín als technischem Direktor die Zügel in die Hand nimmt. Eduardo Muga Peña hat die wichtige Position des Finanzdirektors inne.

Wenn Sie mit den jüngeren Familienmitgliedern der Mugas im Esszimmer der Familie sitzen und sie bitten, ihren Lieblingswein aus ihrem Portfolio zu nennen, so wird die Antwort eines jeden mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit lauten, dass es darauf ankommt, was einer gerade isst. Dann könnte es sein, dass man darauf hingewiesen wird, dass das Rezept für das köstliche Gericht, das sie heute essen, von ihrer Großmutter Aurora Caño stammt, der Mitbegründerin der Bodega, die für ihr Verkostungs- und Kombinationstalent von Weinen und Speisen berühmt war, wie auch für die hohe Qualität ihrer Kochkunst.

Bodegas Muga

Barrio de la Estación s/n
26200 Haro (La Rioja) Spain
Tel – (0034) 941 311825
www.bodegasmuga.com