In der kanadischen Provinz Québec sind ab dem 1. Januar 2023 Umverpackungen wie Flaschenhüllen, Netze, Bänder/Kordeln, (Seiden-)Papier oder Geschenkboxen verboten. Das geht aus einem Dokument für Lieferanten und Vertreter der Société des alcohols du Québec (SAQ) hervor – einer Monopol-Organisation, die den Wein- und Spirituosenhandel, nicht aber den Biermarkt, in Québec kontrolliert. Ausschlaggebend für die Entscheidung der SAQ sind Umweltschutzgründe.
Das gilt für Wein, Schaumwein, Ready-to-Drinks und Spirituosen mit Ausnahmeregeln für Whisky und vorerst auch für Geschenkverpackungen. Weinkapseln sind davon ausdrücklich ausgenommen, teilt die Organisation gegenüber WEINWIRTSCHAFT mit. Die Richtlinie reiht sich in weitere Umweltschutz-Maßnahmen ein, welche die SAQ in letzter Zeit veranlasste: So hat die Organisation zum Beispiel den Verkauf von Wein in Leichtglasflaschen etabliert und ein Pilot-Projekt zur Mehrwegannahme in einem der mehr als 400 Geschäfte eingeführt.
Québec hat rund 8,4 Mill. Einwohner – fast so viele wie die Schweiz – und ist damit die zweitbevölkerungsreichste Provinz des Landes. Die größte Stadt ist Montreal. In der mehrheitlich frankophonen Provinz beträgt der Pro-Kopf-Konsum rund 24 Liter Wein pro Jahr und bewegt sich damit auf deutschem Niveau. Der Weinmarkt ist stark auf Europa ausgerichtet. 2021 wurden laut Zahlen des Deutschen Weininstituts 36.000 Hektoliter Wein im Wert von 14 Mill. Euro von Deutschland nach Kanada exportiert.