Die Lebensmittel-Handelskette Rewe druckt seine Angebots-Heftchen noch etwa ein Jahr lang. Ab dem 1. Juli 2023 sollen die aktuellen Angebote nur noch online, etwa über die App oder Website, abrufbar sein. Rewe begründet seine Entscheidung mit dem Umweltschutz. Schließlich spare der Händler dadurch nach eigenen Angaben 73.000 Tonnen Papier, 70.000 Tonnen CO₂ und 380 Mill. kWh Energie.
Rewe ist damit das erste Unternehmen der Branche, das die Handzettel künftig nicht mehr drucken möchte. Dem Unternehmen zufolge habe man die Prospekte seit Längerem als Teil der Nachhaltigkeits-Strategie kritisch betrachtet. Für den LEH sind die gedruckten Heftchen von immenser Bedeutung – als Zeitungsbeilage, Postwurf oder Auslage im Markt erreichen sie Millionen Menschen.
Im LEH wird nicht nur ein Großteil der Weine in Deutschland abgesetzt, sondern ein beträchtlicher Teil davon über Angebote. Gut 20 Prozent des Weinumsatzes im LEH wird mit Promotions-Artikeln erzielt, im Markenwein-Bereich liegt der Wert bei gut 30 Prozent. Rewe selbst bewirbt in seinen Prospekten meistens 5–10 Weine im Getränketeil des Heftchens. Hinzu kommen weitere Weine als Saisonartikel, z.B. zur Spargelzeit, oder durch Länder-Aktionswochen. Im ersten Halbjahr 2021 generierte Rewe 19 Prozent des Wein-Umsatzes und 16 Prozent des Wein-Absatzes im LEH (Quelle: IRI) und war damit die Nr. 3 hinter Edeka und Aldi (Nord + Süd).
Andere LEH-Anbieter positionieren mehr Weine, teilweise ganze Doppelseiten im Prospekt oder lassen eigene Wein-Angebotsheftchen drucken. Einen Überblick über die Angebots-Kampagnen finden Sie in der WEINWIRTSCHAFT in der Rubrik »Märkte & Preise« – LEH und Online-Handel im Wechsel. SW