Foto: LVDESIGN - Fotolia
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Deutsche kaufen weniger Wein ein

Die Weineinkäufe im deutschen Handel sind 2021 rückläufig. Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) unter Berufung auf Zahlen der Nielsen-Marktforscher meldet, haben die Deutschen im vergangenen Jahr 4,7 Prozent weniger Wein eingekauft als im Vorjahr. 2020 war dieser Wert noch um 7,2 Prozent angestiegen. Der Grund ist bekannt: Durch die während der Lockdowns geschlossene Gastronomie griffen die Konsumenten häufiger im Einzelhandel zur Weinflasche. 2021, mit den allmählichen Öffnungen der Restaurants, ging diese Entwicklung zurück. 

Dennoch: Die Verbraucher gaben im LEH weiterhin mehr Geld pro Liter Wein aus: Nach einem Anstieg um 8 Cent in 2020, waren es 2021 noch einmal 12 Cent mehr, womit der Literpreis nun bei 3,78 Euro liegt. Deutscher Wein kommt mit 3,83 Euro auf einen etwas höheren Durchschnittspreis. Damit gleicht der Umsatz die Absatzrückgänge aus, sodass sich das Umsatzminus auf nur 1,5 Prozent beläuft.

Gewinner: Onlinehandel und deutscher Wein

Rund zwei Drittel aller Einkäufe fanden im Discount und im klassischen LEH statt. Ausländische Weine werden dabei häufiger im Discounter gekauft als deutsche Weine. Der Onlinehandel erfreut sich ungebrochener Beliebtheit und wächst weiter: Etwa 11 Prozent der Einkäufe wurden online getätigt. Im Vorjahr waren es noch 9 Prozent.

Die Anbieter deutscher Weine konnten 2021 ihren Marktanteil von 45 Prozent an den eingekauften Weinmengen ebenso halten, wie den Anteil am gesamten Weinumsatz von 47 Prozent. Italienische Weine machten 17 Prozent aller Weineinkäufe aus, spanische 12 und französische 11 Prozent. 

Der bereits seit 2012 erkennbare Trend zum verstärkten Weißweinkonsum setzte sich nach drei Jahren der Stagnation 2021 noch einmal fort. Der Weißweinanteil an den Einkäufen liegt nunmehr bei 47 Prozent, was einem Plus von einem Prozentpunkt entspricht. Dieser Zuwachs ging zulasten des Rotweinkonsums, der noch 41 Prozent der Weinkäufe ausmachte. Der Anteil des Rosés ist mit 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben. 

Seit 2020 erhebt das Marktforschungsinstitut NielsenIQ für das Deutsche Weininstitut in einem Panel, bestehend aus rund 20.000 Haushalten, das Weineinkaufsverhalten. Ergänzt werden die Zahlen durch Daten aus dem Handelspanel (nur LEH und Drogeriemärkte zur Erfassung der Preise), sowie die Ergebnisse einer Befragung von ca. 4.800 Haushalten zu den Einkaufsstätten. aw

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Ausgabe 8/2024

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