Die Vinitaly Special Edition fand vom 17.-19. Oktober in Verona statt
Die Vinitaly Special Edition fand vom 17.-19. Oktober in Verona statt

Vinitaly Special Edition

Die Messegesellschaft Veronafiere freut sich über den Erfolg der Vinitaly Sonderausgabe. Laut dem Abschlussbericht der Messeleitung kamen zwischen dem 17. und dem 19.Oktober 2021 über 12.000 Fachbesuchter nach Verona, darunter 2.500 Einkäufer aus 60 Nationen. »Dieses Ergebnis übertrifft bei weitem unsere Erwartungen. Unternehmen, Konsortien, Verbände der Landwirtschaft und der Lieferkette sowie Fachbesucher belohnten unsere Geschäftsinitiative mit einer hohen Kontakt- und Verkaufsrate sowie dem Ausdruck allgemeiner Zufriedenheit«, kommentierte Maurizio Danese, der Präsident von Veronafiere. Die Veranstaltung sei Teil eines Szenarios der Exportbeschleunigung des »Made in Italy« und des italienischen Weins auf allen wichtigen Zielmärkten, einschließlich des heimischen Marktes.

Veronafiere gibt an, dass die meisten internationalen Besucher aus Europa stammten (mit den nordeuropäischen Ländern, Deutschland und Frankreich an der Spitze), gefolgt von Russland, den USA und Kanada, den osteuropäischen Ländern wie Rumänien, die Ukraine, Polen, Weißrussland, Bulgarien und Tschechien sowie Großbritannien und China. »Diese Geografie passt perfekt zu den Wachstumszahlen auf den internationalen Märkten, die in den ersten 7 Monaten dieses Jahres insgesamt einen Sprung von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichneten. Wir haben unser Versprechen gehalten, eine hochqualifizierte Sonderausgabe zu organisieren, auch dank der Unterstützung der ICE Trade Agency«, erklärte Giovanni Mantovani, der CEO von Veronafiere.
Veronafiere betont, dass das Interesse an Bio-Betrieben gestiegen sei. 

 

»Die Weine im Preiseinstieg werden stärker steigen«, Anthony Bijleveld, Exportdirekkter von Mezzacorona
»Die Weine im Preiseinstieg werden stärker steigen«, Anthony Bijleveld, Exportdirekkter von Mezzacorona.

 

Die 42 Aussteller dieses Segments seien besonders stark von Einkäufern aus Nordeuropa und Deutschland frequentiert worden. Ausverkauft waren die Mixology-Seminare, die erstmalig auf einer Vinitaly-Veranstaltung angeboten wurden. Die Mini-Vinitaly sollte einen Vorgeschmack auf die »echte«, große und 54. Vinitaly geben, die vom 10. bis 13. April 2022 stattfinden wird.

Von seiten der Aussteller äußerten sich die meisten wohlwollend zur Vinitaly Special Edition. »Die Veranstaltung ist eine politische Sache und wir alle sind hier, um die Vinitaly und die italienische Weinwirtschaft zu stärken«, äußerte sich Anthony Bijleveld, Exportdirektor von Mezzacorona, zufrieden mit dem Kundenbesuch. Ähnlich argumentierte auch Senior-Chef Pierluigi Bolla vom Prosecco-Schwergewicht Valdo, der mit dem Erwerb des 60 Hektar-Weinguts I Magredi im Friaul und dem aus biologischer Produktion stammenden Prosecco »Amor Soli« das Thema Nachhaltigkeit und das Engagement des Unternehmens auf diesem Gebiet in den Vordergrund rückte. 2021 sei bisher gut gelaufen und der Umsatz liege 10 bis 15 Prozent über dem Vorjahr. Die jetzt explodierenden Kosten würden allerdings Sorgen bereiten. »Es ist auf breiter Front mit steigenden Preisen zu rechnen«, betonte Bolla.

 

»Es ist auf breiter Front mit steigenden Preisen zu rechen«, Pierluigi Bolla, Valdo
»Es ist auf breiter Front mit steigenden Preisen zu rechen«, Pierluigi Bolla, Valdo

 

Das ist auch das entscheidende Thema für Andrea Sartori von der Casa Vinicola Sartori S.p.a. Er rechnet mit Preiserhöhungen von 10 bis 15 Prozent. Ins gleiche Horn stieß auch Bijleveld von Mezzacorona. Die Ernte 2021 sei gut gelaufen, aber die Menge 10 Prozent kleiner im Trentino, andernorts sei es noch weniger. Die Weine im Preiseinstieg würden überproportional steigen. Es sei auf jeden Fall mit Preiserhöhungen am Regal zu rechnen. 

 

»Es ist mit Preiserhöhungen von 10 bis 15 Prozent zu rechnen«, Andrea Sartori, Casa Vinicola Sartori
»Es ist mit Preiserhöhungen von 10 bis 15 Prozent zu rechnen«, Andrea Sartori, Casa Vinicola Sartori

 

Dass die Ernte 2021 nicht das eigentliche Problem sei, sondern vor allem steigende Preise auf jedwede Art von Materialien und Vorleistungen, betonte am Stand der Trentiner Genossenschaft Cavit, Exportmanager Andrea Nicolini. Erfreulich sei, dass die Weine des Trentino immer besser ankämen, vor allem die aromatischen Sorten sowie die internationalen Rebsortenweine wie Chardonnay, Merlot oder Cabernet Sauvignon seien gut im Rennen. Mit den autochthonen Sorten wäre es schwieriger. Auch Rosé-Weine liefen gut, meinte Nicolini.

 

»Das Problem ist nicht die Ernte 2021 sondern die steigenden Preise von so gut wie jedem Material«, Andrea Nicolini, Exportdiektor Cavit
»Das Problem ist nicht die Ernte 2021 sondern die steigenden Preise von so gut wie jedem Material«, Andrea Nicolini, Exportdiektor Cavit

 

Insgesamt überwog der Eindruck, dass die meisten Besucher der Vinitaly Special aus Italien und vorwiegend aus dem näheren Umfeld kamen. Nach Aussage zahlreicher Aussteller war unter den ausländischen Gästen ein überproportionaler Anteil von Besuchern aus Osteuropa auffällig, was offensichtlich den Akquiseaktionen der Messegesellschaft geschuldet war. Die Freude endlich wieder einmal eine Präsenzveranstaltung zu haben, ohne großen Aufwand, mit stärker selektionierten Fachbesuchern als in der Vergangenheit und dazu einheitlichem, weniger aufwändigem Standbau, hoben viele unserer Gesprächspartner hervor. VC/HP 

Ausgabe 8/2024

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