Der Messe Düsseldorf gelang es den Ärger über den Streik zur ProWein in vernünftige Bahnen zu leiten (Foto: Messe Düsseldorf)
Der Messe Düsseldorf gelang es den Ärger über den Streik zur ProWein in vernünftige Bahnen zu leiten (Foto: Messe Düsseldorf)

ProWein trotzt Schwierigkeiten

Nach drei Tagen ProWein atmet die Messe Düsseldorf auf. 49.000 Besucher aus 141 Ländern kamen nach Angaben der Messe zur internationalen Leitmesse der Weinbranche. Angesichts schwieriger Rahmenbedingungen mit einem Streik am Düsseldorfer Flughafen im unmittelbaren Vorfeld der Messe und eines Streiks im öffentlichen Personennahverkehr am Montag und Dienstag der Messe ist die Messeleitung zufrieden. 

»Die ProWein hat sich einmal mehr als die internationale Leitmesse der Wein- und Spirituosenbranche präsentiert. Um dies zu erreichen, braucht es wie bei den Produzenten der Branche eine große Portion Leidenschaft. Wir haben wieder einmal unser Bestes gegeben, um nicht nur gut, sondern besser zu sein«, sagt Erhard Wienkamp, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf.

Bei den Ausstellern war die Zufriedenheit mit der Messe gegenüber WEINWIRTSCHAFT gemischt. Dabei zeigten sich gerade die zuvor kritischen deutschen Aussteller in der sehr gut besuchten Halle 1 höchst zufrieden mit der Messe. Auch viele Distributeure und Kellereien in Halle 4 freuten sich über gute Frequenz und die Qualität der Besucher. Neben der Deutschland Halle waren auch die Übersee-Hallen 13 und 14 sehr gut besucht.

Aus den nicht ganz so gut besuchten Italien-Hallen gab es kaum Negatives zu hören, weil viele internationale Besucher gekommen wären. Ähnlich ist die Resonanz der spanischen Aussteller. Deutlich kritischere Stimmen gab es von den französischen Produzenten. Die französische Fachzeitschrift Vitisphere beobachtete jedoch einen deutlichen Frequenz-Unterschied zwischen den beiden Frankreich-Hallen. Auch in der Österreich-Halle war das Echo sehr gemischt von voller Zufriedenheit bis zum Gegenteil.

Als Zugmagnet erwiesen sich erneut Veranstaltungen und Verkostungszonen. Die neu installierte World of Zero, die sich entalkoholisierten Produkten widmete, stieß auf großes Interesse und war extrem gut besucht. 

Sowohl für die Besucher als auch für die 6.000 Aussteller sorgte der Streik für Ärger. Allerdings wurden die Bemühungen der Messe anerkannt, die das Schlimmste verhinderte, indem sie einen privaten Shuttle-Dienst zwischen Bahnhof sowie Flughafen zur Messe einrichtete. Während es vergleichsweise gut und deutlich besser als befürchtet gelang, die Besucher zur Messe zu bringen, erwies sich die Abfahrt zu Abendterminen am Montag für viele als extrem kompliziert.

Fazit: Die Messe Düsseldorf darf zurecht aufatmen. Zahlreiche Einkäufer, die im letzten Jahr fernblieben, waren wieder auf der Messe. Für die meisten Besucher und Aussteller war es eine erfolgreiche Business-Messe. Gerade mit dem Shuttle-Service hat die Messe Flexibilität bewiesen und einen wichtigen Beitrag geleistet. Angesichts der gewachsenen Konkurrenz wartet dennoch Detail-Arbeit auf die Messe Düsseldorf. So gilt es aufzupassen, bei den Preisen des Messe-Services nicht der Wine Paris einen Vorteil zu lassen. CG

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