Die OIV hat ihren Bericht zur Weltweinproduktion 2022 veröffentlicht (Screenshot: OIV-Bericht)
Die OIV hat ihren Bericht zur Weltweinproduktion 2022 veröffentlicht (Screenshot: OIV-Bericht)

Weltweinproduktion 2022 unterdurchschnittlich

Die Weltweinproduktion 2022 dürfte erneut leicht unterdurchschnittlich ausfallen, wobei Unterschiede zwischen den einzelnen Weinbauzonen und Ländern bestehen. Dies geht aus einer jüngst veröffentlichten Einschätzung der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) hervor, welche für die Weltweinproduktion 2022 Mengen zwischen 257,5 und 262,3 Mill. Hektoliter (hl) prognostiziert. 

Der Schätzungsmittelwert 259,9 Mill. hl läge damit etwa 1 Prozent unter der Vorjahresmenge. Die OIV gibt jedoch zu bedenken, dass die Schätzwerte noch nicht präzise seien, da aus den großen Weinbauländern China und Russland noch keine Informationen vorlägen. 

In der EU wird mit einer durchschnittlichen Produktionsmenge gerechnet, wobei unter anderem Italien, Frankreich, Rumänien und Deutschland höhere Erntemengen als im Vorjahr vermelden. Im Gegensatz dazu haben Spanien, Griechenland und Portugal eher niedrige Mengen geerntet. Das prozentual größte Minus gegenüber 2021 hatte Griechenland zu verzeichnen (–29%), wo die niedrigste Erntemenge der vergangenen fünf Jahre vermeldet wurde. 

Außerhalb der EU sieht die OIV in Georgien eine neue Rekordmenge von 2,1 Mill. hl, und auch die Schweiz konnte ihren Ertrag auf etwa 1 Mill. hl steigern, was 59 Prozent über der niedrigen Vorjahresmenge liegt. Hier wird augenscheinlich, dass manche Länder unter der Dürre im Hitzesommer gelitten haben, während andere Länder eher profitiert haben – schließlich war der Pilzdruck in Ländern wie Deutschland und der Schweiz signifikant niedriger als im Vorjahr.

In den USA wird eine leicht niedrigere Erntemenge als 2021 kommuniziert, erwartet werden hier 23,1 Mill. hl. Damit läge man 4 Prozent unter dem Vorjahr und 6 Prozent unter dem Fünf-Jahres-Schnitt. Hierfür dürfte die Kombination aus Frostschäden und Sommerdürre verantwortlich sein. In den letzten fünf Jahren war die Menge nur 2020 noch niedriger (damals 22,8 Mill. hl).

Die Weinbauländer auf der Südhalbkugel haben nach dem Rekordjahr 2021 diesmal insgesamt durchschnittliche Mengen produziert, wobei alle Länder weniger als im Vorjahr produzierten – bis auf Neuseeland, wo nach einer schlechten Vorjahresernte diesmal die größte Produktionsmenge aller Zeiten (3,8 Mill. hl, 44% über Vorjahr) auf den Markt kam. Insgesamt zeichnet die Südhalbkugel 2022 für etwa 21 Prozent der Weltweinproduktion verantwortlich. VM

Ausgabe 8/2024

Themen der Ausgabe

Württemberg

Die Bewirtschaftung zu teuer, die Bestockung sehr rot – die Weingärten im Ländle stehen vor Veränderungen.

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Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Rotkäppchen-Mumm im Interview.

Sommerwein

Wenn die Sonne scheint, muss es nicht immer weiß sein – wann Rotwein auch im Sommer passt.