90 Punkte 2017 Notre Dame des Pallières AOP Rasteau, Julien et Claude Roux, Frankreich, 15 %vol. 
90 Punkte 2017 Notre Dame des Pallières AOP Rasteau, Julien et Claude Roux, Frankreich, 15 %vol. 

Wein des Monats: Februar 2022

90 Punkte
2017 Notre Dame des Pallières AOP Rasteau, Julien et Claude Roux, Frankreich, 15 %vol. 

Etwas Wärme aus dem Süden für den Februar: Die rund 900 Hektar große Appellation Rasteau ist eine von zwei Herkünften spannender Vins Doux Naturels im Rhonetal (die andere, Beaumes de Venise, ist auf Muscat blanc à petits grains spezialisiert), hier entstehen aus der Leitsorte Grenache mit Mourvèdre, Syrah und Cinsault aber auch probierenswerte rote Cuvées wie dieser Wein der Domaine Notre Dame des Pallières. 

An den Hängen des Montagne de Ventabren stehen die Weinberge nach Süden ausgerichtet auf einem Boden-Mix aus Kiesel, Kalk und Quarz über rotem Ton. Standort und Exposition sind also eher hitzig, sodass der Mistral für willkommene Abkühlung sorgt. Dieser Nordwind ist letztlich ein wichtiger Faktor dafür, dass die Trauben trotz des warm-mediterranen Klimas langsam ausreifen und ihr volles Aroma- und Strukturpotenzial entwickeln können. 

Die Namensursprünge der Domaine Notre Dame des Pallières reichen bis ins Mittelalter zurück und leiten sich von einer Quelle ab, die auf dem Familiengut entsprang und damals vor den Schrecken der Pest schützen sollte. Seit Generationen ist Familie Roux Besitzer der Domaine, heute leitet Claude Roux mit seinen Kindern Isabelle und Julien das Gut. Insgesamt arbeiten sie auf ca. 30 Hektar und in allen renommierten Appellationen der Region: neben Rasteau auch in Gigondas, Sablet, Lirac und den Côtes du Rhône.

Bei ihren Weinen setzt Familie Roux auf die natürlichen Vorteile eines kühlen, alten Kellers, in dem man mit Schwerkraft statt strapaziösem Pumpen arbeitet. Ausgebaut wurde dieser Rasteau in Beton und Barriques. Von den 15 % vol. sollte man sich übrigens nicht abschrecken lassen, denn die verpackt der Wein super. Im Duft viel kleine rote Beerenfrucht (Cranberry, Preiselbeere, Gojibeere), etwas Backpflaumen und Rumtopf, ätherische Kräuter (Salbei, Thymian und ein bisschen Eukalyptus) und rauchig-würzige Noten von Schwarzwälder Schinken sowie etwas Tapenade. Überraschend ist dann die frische, fokussierte Pikanz am Gaumen, wodurch trotz aller Reife Trinkfluss entsteht. Es folgen erneut kleine, dunkelrote Früchte und fleischig-malzige Nuancen, die schon andeuten, womit sich der Rasteau kulinarisch gut versteht: Gegrilltes von Rind oder Wild, Schmortöpfe mit viel Wurzelgemüse oder der südfranzösische Klassiker Cassoulet. Funktioniert aber sicher auch zu kräftigen Hartkäsen wie Comté und reifem Manchego, idealerweise entspannt auf der Couch. 

Preis: circa 15,00 €
Bezugsquelle: auf Anfrage unter www.pellegrini.de

Ausgabe 03/2024

Erhältlich ab 8. März: MEININGERS WEINWELT Ausgabe 03/2024

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