Seit 2012 kooperieren die Genossenschaften und ihre Geschäftsführer Marco Köninger (li) und Markus Ell (re) auch außerhalb des Vertriebs. Schon damals verstanden sie sich so gut, dass sie kein Problem hatten, sich vor das Logo des Partners zu stellen
Seit 2012 kooperieren die Genossenschaften und ihre Geschäftsführer Marco Köninger (li) und Markus Ell (re) auch außerhalb des Vertriebs. Schon damals verstanden sie sich so gut, dass sie kein Problem hatten, sich vor das Logo des Partners zu stellen

Verschmelzung angestrebt

Geht es nach dem Willen der Vorstände und Aufsichtsräte der Oberkircher Winzer, aus der gleichnamigen Stadt in der Ortenau, und des Winzerkellers Hex vom Dasenstein, Kappelrodeck, dann rücken die beiden Genossenschaften der benachbarten Kommunen noch enger zusammen. 

Bereits seit fünf Jahren arbeiten die beiden badischen Kooperativen in den Bereichen Abfüllung, Lager, Logistik und Vertrieb eng zusammen. Die erfolgreiche Kooperation hat jetzt Pläne reifen lassen, beide Genossenschaften zu einer unter dem Dach der Oberkircher Winzer zu verschmelzen. Motivation für die weitere Vertiefung bis hin zur kompletten Fusion bilden der Konkurrenzdruck am Markt, weiter steigende Kosten, die Möglichkeit selbige einzusparen und die Konzentration auf Abnehmerseite, der durch eine Bündelung der Kräfte begegnet werden könne. 

Anfang September 2018 sollen die Mitgliedswinzer auf den bereits anberaumten Herbstversammlungen über die Ergebnisse der jetzt eingeleiteten Sondierungsgespräche und das weitere Vorgehen informiert werden. Aufgrund der hohen Identitätsbedeutung für die jeweiligen Orte sollen beide Standorte erhalten bleiben. In Kappelrodeck werden die Traubenannahme und die Oenologie sowie der Verkauf über die dortige Vinothek bleiben. Die Vermarktung der Weine erfolgt bereits heute im Wesentlichen über die Vertriebsgesellschaft Weinland Baden GmbH, Freiburg. Marken wie die bekannte »Hex vom Dasenstein« blieben in jedem Fall erhalten«, betonte Markus Ell, geschäftsführender Vorstand der Oberkircher Winzer gegenüber WEINWIRTSCHAFT. 

»Beide Genossenschaften würden trotz der deutlichen Größenunterschiede auf Augenhöhe fusionieren«, verlautete aus den Gremien. Zusammen kämen die beiden Genossenschaften auf 675 Hektar Rebfläche und würden damit eine der größten regionalen Genossenschaften in Baden bilden. Oberkirch steuert dabei als übernehmende Genossenschaft rund 485 Hektar bei und Kappelrodeck 190 Hektar. hp

Ausgabe 8/2024

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