Die französische Katasterbehörde (SAFER) hat ihre Daten zu den gehandelten Grundstücken 2022 veröffentlicht, wie Vitisphere berichtet. 18.400 Hektar Weinberge wechselten im vergangenen Jahr den Besitzer, das sind 100 Hektar mehr als im bisherigen Rekordjahr 2019. Auch der Durchschnittspreis eines Weinbergs stieg. Dennoch sank der insgesamt gehandelte Wert um 7,9 Prozent auf knapp über 1 Mrd. Euro.
Das begründet Loïc Jégouzo (SAFER) gegenüber WEINWIRTSCHAFT damit, dass der gehandelte Wert sich aus Weinbergen (bepflanzten, unbebauten Flächen) und Weingütern (bebauten Flächen) zusammensetzt. Wenn also weniger Transaktionen von (teuren) bebauten Flächen stattfinden, kann der Gesamtwert sinken, obwohl die (Weinbergs-)Hektarpreise im Durchschnitt steigen.
Der absolute Wertrückgang ist vor allem in Bordeaux-Aquitaine (–36%) und Bourgogne-Beaujolais-Savoie-Jura (–26,6%) deutlich. Trotz des Rückgangs stellt die Region Bordeaux-Aquitaine mit rund 224 Mill. Euro den höchsten gehandelten Wert, gefolgt von der Champagne mit rund 209 Mill. Euro (+13,1%). Stark gestiegen ist der gehandelte Wert in Languedoc-Roussillon (108 Mill. €, +40,4%), hier wurde mit 5.450 Hektar auch die größte Fläche gehandelt.
Der Durchschnittspreis für AOP-Weinberge lag bei 151.200 Euro/Hektar (+2,3%) und war nur in Bordeaux (–3%) und Korsika (–7,7%) rückläufig, wobei in Bordeaux vor allem die Flächen mit AOC Bordeaux oder AOC Bordeaux Superieur im Preis gefallen sind, während renommierte Appellationen ihr hohes Preisniveau halten konnten. Weinberge für die Branntweinherstellung (Cognac, Armagnac) lagen bei durchschnittlich 60.400 Euro/Hektar (+3,2%), Rebflächen ohne geschützte Ursprungsbezeichnung bei 15.300 Euro/Hektar (+1,9%). VM