Oliver Gloden, Vorstandssprecher von Schloss Wachenheim
Oliver Gloden, Vorstandssprecher von Schloss Wachenheim

Schloss Wachenheim kommt mit blauem Auge durch die Krise

Die Schloss Wachenheim AG legt ihre Zahlen aus dem Geschäftsjahr 2019/20 offen. Trotz Schwächen in Deutschland und Frankreich konnte das Geschäftsjahr mit 338,2 Millionen Euro Umsatzerlösen ähnlich gut abgeschlossen werden wie das vorherige. Dabei zeigen sich unterschiedliche Entwicklungen in den beiden Halbjahren. Während das erste Halbjahr bereits »organisch rückläufige Absatz- und Umsatzvolumina in Frankreich und Deutschland belasteten«, wie Vorstandssprecher Oliver Gloden in einer Pressemitteilung die Entwicklung beurteilt, habe man im zweiten Halbjahr Herausforderungen durch die Corona-Pandemie gespürt. 

Der Konzernjahresüberschuss liegt mit 13,0 Mill. Euro um rund 19 Prozent unter dem Niveau des vorangegangenen Geschäftsjahres (16,0 Mill. Euro). Dies gehe auf die Nachwirkungen hoher Weinpreise von 2017 sowie Steigerungen bei Sach- und Personalkosten zurück. Auch lag die Anzahl verkaufter Flaschen mit 214 Mill. unter dem Vorjahresniveau von 220 Mill.

Von den Umsatzerlösen wurden 122,8 Mill. Euro in Deutschland erwirtschaftet, was einer Steigerung von 8,1 Prozent entspricht. Die Zunahme sei durch die Fachmarktkette Vino zu begründen, die Schloss Wachenheim am 02.08.2019 übernahm. Trotz konstanter Absatzzahlen lag der Umsatz 5,4 Prozent unter dem Vorjahr. Das leicht rückläufige Jahresendgeschäft aus 2019 konnte zu Corona-Zeiten nicht kompensiert werden. Die Umsatzerlöse auf dem französischen Markt lagen mit 85,9 Mill. Euro sogar 15,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau, das Absatzminus bei 13,5 Prozent. Gründe sind zum einen ausgelaufene Handelseigenmarkenverträge, zum anderen der Lockdown, weshalb »der dortige Sparkling-Markt zeitweise um bis zu 50 Prozent eingebrochen« ist, wie Gloden konstatiert.

Bessere Neuigkeiten hingegen vermeldet der Konzern aus Ost-Mitteleuropa, vor allem den Wachstumsmärkten Polen, Rumänien, Tschechien und der Slowakei. Der Umsatz wuchs um 5,9 Prozent, der Absatz mit 82,5 Mill. Flaschen um 2 Prozent. Besonders das erste Halbjahr habe sich mit einem Plus im Umsatz von 12 Prozent gut entwickelt, bevor auch dort der pandemiebedingte Einbruch kam.         

Für das Geschäftsjahr 2020/21 geht die Geschäftsführung trotz eines unsicheren Konsumumfeldes von einer stabilen Entwicklung aus, vorausgesetzt es gebe keine strengeren Corona-Maßnahmen. Aufgrund dessen und unter Berücksichtigung des Geschäftsabschlusses wurde die Aktiendividende um 20 Prozent von 0,50 Euro auf 0,40 Euro gesenkt.

Schloss Wachenheim mit Sitz in Trier vertreibt vor allem Schaum- und Perlweine in rund 80 Ländern und verfügt über mehrere Tochtergesellschaften auf anderen europäischen Märkten. In Deutschland gehören die Marken Faber, Light live und Robby Bubble zum Produktportfolio. sw
 

Ausgabe 8/2024

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