Mit einem feierlichen Festakt hat die Sektkellerei Rotkäppchen am 11. Mai 2023 seine »Rotkäppchen Erlebniswelt« am Heimatstandort Freyburg (Unstrut) eröffnet. Neben den etwa 50 geladenen Gästen begrüßten Christof Queisser, CEO von Rotkäppchen-Mumm, und Ulrich Wiegel, stellvertretender Vorsitzender des Beirats, auch den Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff, der die Veranstaltung mit einer Ansprache begleitete.

»Die Rotkäppchen Erlebniswelt ist eine Hommage an die Sektkultur und an die Menschen hinter der Marke«, erklärte Queisser bei seiner Eröffnungsrede. Nur wenige Unternehmen könnten darüber hinaus auf eine so bewegte Erfolgsgeschichte zurückblicken. »Der Umbau brachte einige Herausforderungen mit sich die historischen und denkmalgeschützten Kelleranlagen haben dem Team einiges abverlangt«, reflektierte Katie Fritzsche, die Leiterin der neuen Erlebniswelt. Zu 100 Prozent sei man noch nicht fertig geworden, jedoch solle pünktlich zum Deutschen Sekt-Tag am 13. Mai 2023 geöffnet werden, erklärte Queisser.
Nachdem 2019 der Beschluss für den Bau fiel, kam Corona und mit der Pandemie eine Reihe von Stolpersteinen. Trotzdem bzw. gerade »um ein Zeichen der Hoffnung zur setzen«, begann man 2021 mit dem Bau: »Wenn wir in diesem Unternehmen etwas machen, dann auch richtig«, begründete der CEO.
Auf 1.400 Quadratmetern bietet Deutschlands erfolgreichste Sektmarke den Besuchern in der Kelleranlage auf zwei Etagen eine informative und interaktive Reise durch die 167-jährige Geschichte des Unternehmens, sein Sortiment und die Herstellung des Rotkäppchen-Sekts. »Ausprobieren, entdecken und mitmachen ist die Devise der Erlebniswelt. Von den Menschen, für die Menschen« sei das Motto, sagte Queisser.
Ebene 1 der Kellerei widmet sich den Meilensteinen Rotkäppchens von 1856 bis heute, Ebene 2 der traditionellen und modernen Sektherstellung. Ein Highlight ist das größte, hölzerne Cuvée-Fass Deutschlands, das, aus 25 Eichenstämmen gebaut, bereits 1896 in Betrieb ging.
Der an die Architektur der Gründerzeit angelehnte Pavillon-Neubau, der mit seinen Säulen an zusammenstehende Sektgläser erinnern soll, beherbergt eine Bar und einen Souvenir-Shop, in dem auch das gesamte Handels-Sortiment des Traditionshauses erhältlich ist, darunter aber auch Sekte, die nur an ihrem Standort zu kaufen sind, zum Beispiel die, anlässlich der Erlebniswelt-Eröffnung lancierte, rebsortenreine Linie »1856«, eine Hommage an die Gründer der Kellerei.

Das 1856 durch Moritz und Julius Kloss gemeinsam mit ihrem Freund Carl Foerster gegründete Unternehmen blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Geprägt durch geopolitische Veränderungen, Wirtschaftskrisen und Inflationen wurde das Unternehmen des Öfteren an seine Belastungsgrenze gebracht. Den größten Einschnitt brachte die Wiedervereinigung, die das Unternehmen »quasi über Nacht ohne Absatzkanäle dastehen ließ«. Das Haus, das kurz vor dem Aus stand, wurde 1993 von der eigenen Belegschaft gekauft und unter der Leitung von Gunter Heise wieder auf Erfolgskurs gebracht. Ministerpräsident Haseloff würdigte diesen mutigen Schritt: »Ohne Rotkäppchen wäre ein Stück unserer Identität verloren gegangen«, sagte er.
2002 wurde aus der Rotkäppchen Sektkellerei, durch den Erwerb der in Eltville und Hochheim ansässigen Marke Mumm & Co., das Unternehmen Rotkäppchen-Mumm. Es folgten die Marken Geldermann, Blanchet, Eckes Spirituosen und Wein, Ruggeri und zuletzt das Importhaus Eggers & Franke mit ihrem Zugpferd Doppio Passo. Im Jahr 2022 erzielte das Unternehmen mit seinen neun Standorten nach eigenen Angaben einen Gesamtumsatz von 1,2 Mrd. Euro.
Nach dem offiziellen Eröffnungstag am 13. Mai ist die Ausstellung täglich von 10–18:30 Uhr geöffnet, der Eintritt kostet 10 Euro, inkl. einem Glas Sekt – geführte Touren werden ebenfalls angeboten. Der Vorverkauf hat bereits begonnen. ITP
