Anlässlich der alljährlichen Herbstabschlussveranstaltung mit Pressekonferenz hat die Schutzgemeinschaft Rheinhessen ein erstes Fazit zum aktuellen Jahrgang 2022 veröffentlicht. So sind die Erntemengen durchschnittlich- bis leicht überdurchschnittlich gewesen, mit knapp unterdurchschnittlichen Reifegraden und moderaten Säurewerten, heißt es seitens der Schutzgemeinschaft. Bei roten Sorten hat der sonnenreiche Sommer zu außergewöhnlich farbintensiven Mosten geführt.
Rheinhessens Weinbaupräsident Ingo Steitz erwähnt ein »Jahr der Besonderheiten mit einer heterogenen Ernte«, so habe vor allem bei frühreifen Sorten die Erntemenge unter der Trockenheit gelitten, während spätere Sorten vom Regen profitiert hätten – welcher allerdings große Herausforderungen in puncto Schlagkraft bei Lese und Verarbeitung verursacht habe. Wolfgang Trautwein als Sprecher der Kellereien bestätigte diese Einschätzung und sprach von einem »zielorientierten Herbst«, wobei er noch auf die wirtschaftlichen Herausforderungen durch Materialknappheit (Kraftstoffe, AdBlue, Kohlensäure etc.) und Kostensteigerungen (Energie, Glas, Kartonagen etc.) hinwies. Beide sprachen von unumgänglichen Preisanpassungen.
Auch der Vorsitzende des Rheinhessenwein e.V., Stefan Braunewell, sieht zwangsläufige Preisänderungen am Markt, wenngleich er auch neue Chancen für rheinhessische Weine national und international durch erfolgreiche PR-Kampagnen und Markttrends erkennt – beispielsweise für rheinhessische Spätburgunder im Markt Großbritannien. RED