Eine Serie von Rebstock-Diebstählen sorgt im Elsass für Wut und Fassungslosigkeit. Etwa 1.000 neu gepflanzte Weinreben von fünf Winzerbetrieben wurden im Mai vom Feld gestohlen. Am schlimmsten getroffen hat es kürzlich das Weingut Schmitt&Carrer in Kientzheim in der Region von Colmar. Wie die Leiterin Anne-Cécile Carrer-Hattermann gegenüber der französischen Fachpresse berichtete, wurden bei ihnen 360 Riesling-Reben aus einer Parzelle entwendet, die erst Ende April angepflanzt worden waren. Anschließend traf es 132 Jungpflanzen einer anderen Parzelle.
Vier weitere Winzerbetriebe meldeten einen Verlust zwischen 72 und 300 Rebstöcken Riesling und Pinot Noir. Carrer-Hattermann versucht zu verstehen: »Die Züchter produzierten weniger, weil sie einen Rückgang der Anpflanzungen erwarteten, der aber nicht eintrat. Riesling ist die Sorte, die am meisten von dieser Verknappung betroffen ist. Das ist vermutlich der Grund, warum es uns passiert ist.« Es sei ein moralischer Schlag in einem Kontext, der ohnehin schon seit einem Jahr schwierig sei, fügt sie hinzu.
In ihrem Post auf Facebook hat die Winzerin den Diebstahl publik gemacht. Mit scheinbarem Erfolg. Auf einem fünf Kilometer entfernten Weingut wurden verdächtige Neuanpflanzungen entdeckt. Der Täter hat mittlerweile zugegeben, von mindestens zwei der betroffenen Weinberge die Rebstöcke gestohlen zu haben. Die Ermittlungen laufen. itp