Die vielfältigen Bodenstrukturen in Alto Piemonte haben mit die niedrigsten pH-Werte in ganz Europa und zählen zu den sauersten Böden überhaupt
Die vielfältigen Bodenstrukturen in Alto Piemonte haben mit die niedrigsten pH-Werte in ganz Europa und zählen zu den sauersten Böden überhaupt

Alto Piemonte: alle Zahlen im Überblick

"Hinsichtlich der Böden ist das Alto Piemonte eine reich gefüllte Schatzkammer, ganz nach Geschmack des Terroir-affinen Nebbiolos", schreibt unser Autor Sebastian Bordthäuser in seinem Panorama über die Subregion an der Schweizer Grenze.
Was wo und wieviel wächst, zeigen die folgenden Statistiken.
Alle Zahlen stammen vom Consorzio Tutela Nebbioli Alto Piemonte, Stand Januar 2023

Boca DOC

aus den Gemeinden Boca, Maggiora, Cavallirio, Prato Sesia und Grignasco.  

Provinz: Novara

DOC seit 1969, 27 Hektar.

Rebsorten:

  •     Spanna (Nebbiolo): 70-90%
  •     Vespolina und Uva Rara: allein oder zusammen 10-30%

Böden:

  • Vulkanisches Gestein wie Porphyr, Tuffe und Brekzien, Ton, Sand, Granitkies sowie dolomitisches Gestein.
  • Der Porphyr ist kahl und bröckelig, seine Farben reichen von Rosa über Violett und Gelb bis Senf.

Weine:  

  • DOC Boca: 34 Monate, davon 18 in Holz.
  • DOC Boca Riserva: 46 Monate, davon 24 in Holz.

Empfohlene Produzenten:

  •     Le Piane
  •     Davide Carlone
  •     Barbaglia

FOTO: ROBERTO SAGLIASCHI
Foto: Roberto Sagliaschi


Bramaterra DOC

aus den sieben Dörfern Masserano, Brusnengo, Curino, Roasio, Villa del Bosco, Sostegno und Lozzolo.  

Provinz: Biella

DOC seit 1979, 60 Hektar.

Rebsorten:

  •     Spanna (Nebbiolo): 50-80%  
  •     Croatina: max. 30%
  •     Uva Rara, Vespolina: allein oder zusammen max. 20%

Böden:

  • Übergang von vulkanischem Gestein zu pliozänem Meeressand.
  • Nördlich von marinen Sanden geprägt, südlichen von Karbonat- und Kalkgestein, was im Weinbaugebiet des Alto Piemonts einzigartig ist.

Weine:

  • Bramaterra DOC: 22 Monate, davon 18 in Holz.  
  • Bramaterra Riserva DOC: 34 Monate, davon 24 in Holz.

Empfohlene Produzenten:

  •     La Societá Agricola Roccia Rossa
  •     Antoniotti
  •     La Palazzina

Foto: Matteo Vecchi
Foto: Matteo Vecchi


Gattinara DOCG

aus der Gemeinde Gattinara.

DOC seit 1967, DOCG seit 1990, 108 Hektar.

Provinz: Vercelli.

Rebsorten:

  •     Spanna (Nebbiolo): 90-100%
  •     Vespolina und Uva Rara: Vespolina in Höhe von maximal 4 % und/oder Uva Rara, zusammen nicht mehr als 10 %.

Böden:

  • Ignimbritische Porphyre, die auf die Explosion des Supervulkans Valsesia zurückzuführen sind.
  • Die Weinberge befinden sich zumeist an steilen Hängen mit harten, kompakten Böden, die nur an der Oberfläche mürbe sind.

Weine:

  • Gattinara DOCG: 35 Monate, davon 24 in Holz.
  • Gattinara Riserva DOCG: 47 Monate, davon 36 in Holz.

Empfohlene Produzenten:

  •     Antoniolo Società Agricola
  •     Travaglini
  •     Nervi
  •     Petterino
  •     Cantina Delsignore
  •     Azienda Franchino

f. fioramonti
Foto: F. Fioramonti


Lessona DOC

aus der Gemeinde Lessona.

DOC seit 1976, 34 Hektar.

Provinz: Biella.

Rebsorten:

  •     Spanna (Nebbiolo): 85-100%
  •     Vespolina und Uva Rara: einzeln oder zusammen bis 15%.

Böden:

  • Eine Zunge aus Meeressedimenten, die auf tiefem porphyrischem Gestein ruht.
  • Pliozäne Sande, saure Böden mit viel Eisen, Kalium und Magnesium und einer magmatischen Komponente vom Porphyr nebst Muschelfossilien.

Weine:

  • Lessona DOC: 22 Monate, davon 12 in Holz.
  • Lessona Riserva DOC: 46 Monate, davon 30 in Holz.

Empfohlene Produzenten:

  •     Proprietá Sperino
  •     Tenute Sella

Sella


Fara DOC

umfasst die Gemeinden Fara und Briona.

DOC seit 1969, ca. 7,8 Hektar.

Provinz: Novara.

Rebsorten:

  •     Spanna (Nebbiolo): 50-70%
  •     Vespolina und Uva Rara: allein oder zusammen 30-50%
  •     Nicht aromatische rote Rebsorten, die für den Anbau in der Region Piemont geeignet sind, dürfen höchstens 10 % verwendet werden.

Böden:

  • Überwiegend lehmige Hochebene mit fluvioglazialen Ablagerungen, angereichert mit heterogenen Schichten.
  • Tiefgründige lehmige Böden im oberen, flachen Teil, kiesiger und lockerer an den westlichen Hängen, kiesiges Material in der Ebene.

Weine:

  • Fara DOC: 22 Monate, davon 12 in Holz.
  • Fara Riserva DOC: 34 Monate, davon 20 in Holz.

Ghemme DOCG

aus der Gemeinde Ghemme und einem Teil von Romagnano Sesia.

DOC seit 1969, DOCG seit 1997, 96 Hektar.

Provinz: Novara

Rebsorten:

  •     Spanna (Nebbiolo): 85-100%
  •     Vespolina und Uva Rara: Einzeln oder zusammen bis max. 15%.

Böden:

  • Fluvioglaziale Ablagerungen aus dem Pleistozän, entstanden durch das Abschmelzen alter Gletscher oberhalb von Borgosesia.
  • Oberflächenschicht aus Ton, Kaolin und Tuff. Auf der Hochebene kompakt und tiefgründig, am Westhang locker und kiesig.
  • Reich an gelösten Mineralsalzen.

Weine:

  • Ghemme DOCG: 34 Monate, davon 18 in Holz.
  • Ghemme Riserva DOCG: 46 Monate, davon 24 in Holz, zusätzlich sind weitere 6 Monate Flaschenreife vorgesehen.

Empfohlene Produzenten:

  •     Guido Platinetti
  •     Tiziano Mazzoni
  •     Ioppa F.lli
  •     Antichi Vigneti di Cantalupo
  •     Az. Agr. Francesco Brigatti

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

01-24

Themen der Ausgabe

PANORAMA

Wie schmeckt die Zukunft Frankens?

PROFILE

Bibraud - kreativ und innovativ in Ulm

PROBE

Bairrada und Dão - Portugals feinste Rote