Die verschiedenen Lambrusco-Konsortien haben sich zum »Consorzio Tutela Lambrusco« zusammengeschlossen.
Die verschiedenen Lambrusco-Konsortien haben sich zum »Consorzio Tutela Lambrusco« zusammengeschlossen.

Lambrusco (fast) unter einem Hut

In der Emilia-Romagna wurde die Fusion von drei Konsortien beschlossen, die vor allem Lambrusco herstellen. Das Dachkonsortium mit dem erfreulich kurzen Namen »Consorzio Tutela Lambrusco« schließt die Verbände »Consorzio Tutela del Lambrusco di Modena«, »Consorzio per la Tutela e la Promozione dei Vini DOP Reggiano, Colli di Scandiano und Canossa« sowie das »Consorzio di Tutela Vini del Reno DOC« zusammen.

Das Schutzkonsortium Lambrusco wacht über acht geschützte Herkunftsbezeichnungen zwischen Modena und Regggio Emilia, die sich insgesamt über 16.600 Hektar erstrecken: Lambrusco di Modena DOC, Lambrusco di Sorbara DOC, Lambrusco Grasparossa di Castelvetro DOC, Lambrusco Salamino di S. Croce DOC, Reggiano DOC, Colli di Scandiano & di Canossa DOC, Reno DOC & Bianco di Castelfranco Emilia IGT. 

»Das neue Konsortium ermöglicht einem Distrikt mit bedeutenden Produktionszahlen gemeinsame Kommunikationsstrategien und Projekte für die internationale Absatzförderung zu entwickeln, ohne dass die absolute Entscheidungsunabhängigkeit der einzelnen Herkünfte angetastet wird«, erklärte Claudio Biondi, Präsident des Konsortiums Lambrusco di Modena. 2019 wurden in dem Einzugsbereich des neuen Konsortiums 42 Mill. Flaschen Lambrusco DOC hergestellt, rechnet man die als IGT zertifizierten Weine hinzu, steigt die Zahl auf fast 170 Mill. Flaschen. 

Aber die IGTs Emilia und Lambrusco Emilia sind noch nicht unter dem neuen Dach vereinigt, ebenso wenig wie die kleineren Herkünfte in den Provinzen Mantua und Parma. Es wäre wünschenswert, wenn tatsächlich die gesamten Facetten der Lambrusco-Herstellung unter einem Nenner zusammenfänden. Die Zusammenarbeit mit dem Consorzio Emilia IGT ist nach Aussagen der Konsortiumsspitze bereits eng. Langfristig verfolgt das neue Lambrusco-Konsortium auch das Ziel, die Schieflage zwischen DOC- und IGT-Produktion des Lambrusco auszutarieren, die Qualitätspyramide klarer zu gestalten und eine Zertifizierung von 70 Prozent DOC und 30 Prozent IGT zu erreichen.

2019 wuchs die Abfüllung von Lambrusco DOC-Weinen um 0,1 Prozent auf 42,1 Mill. Flaschen (0,75 l), Lambrusco Emilia IGT schwoll hingegen um mehr als 22 Prozent auf 126,6 Mill. Flaschen an. 50 Prozent der Gesamtproduktion von DOC- und IGT-Lambrusco wird im Export verkauft. Das Consorzio Tutela Lambrusco wird ab dem 1. Januar 2021 operativ. vc
 

Ausgabe 8/2024

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