Der Export wird immer wichtiger für die Genossenschaften in Italien (Foto: Fotolia / Viktor Descenko)
Der Export wird immer wichtiger für die Genossenschaften in Italien (Foto: Fotolia / Viktor Descenko)

Italiens Genossenschaften sind Exportmeister

Zwischen 2010 und 2022 ist der Exportumsatz der Winzergenossenschaften aus Italien um 130 Prozent gewachsen. Er hat somit die Entwicklung der nationalen Weinausfuhren übertroffen, die im gleichen Zeitraum um 101 Prozent gestiegen sind.

Das geht aus einer Umfrage hervor, die Ismea, das Dienstleistungsinstitut für den Agrarmarkt, im Auftrag des Dachverbands Alleanza delle Cooperative durchgeführt hat. Die Studie sollte den Grad der Internationalisierung der Kooperativen beleuchten und umfasst 71 Genossenschaften von insgesamt 379 Mitgliedern der Alleanza im Weinbereich. Die befragten Kellereien stellen die Hälfte des gesamten Produktions- und Exportumsatzes der Winzergenossenschaften, ein Viertel der gesamten Weinbaufläche und machen ein Fünftel des nationalen Weinumsatzes aus. Die Erhebungen umfassen alle Umsatzklassen: 29 Prozent des Panels besteht aus Unternehmen mit einem Ergebnis zwischen 10 und 50 Mill. Euro, gefolgt von kleinen Unternehmen (2 bis 10 Mill. €, 28%) und großen Betrieben mit einem Umsatz von über 50 Mill. Euro (22%).

Die Mehrheit der Genossenschaften, die exportieren, sind im Bereich der mittleren Größe angesiedelt, auch ihr Gesamtumsatz ist in den letzten 12 Jahren am stärksten gewachsen, während die Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 50 Mill. Euro auf den ausländischen Märkten besser abschneiden konnten. Nur bei den Kleinstunternehmen ist der Umsatz auf den Auslandsmärkten zurückgegangen (–10%).

Deutschland Hauptabnehmer

Laut 79 Prozent der befragten Genossenschaften steht Deutschland an erster Stelle der Exportländer innerhalb der EU, gefolgt von Frankreich und den Niederlanden. Unter den Nicht-EU-Ländern sind für 65 Prozent der Betriebe die Vereinigten Staaten das bedeutendste Ziel der Ausfuhren, vor Kanada und Japan. 

»Die ausgezeichnete Performance unserer Genossenschaften auf den ausländischen Märkten in den letzten Jahren hat sich in einem Zeitraum vollzogen, der weitgehend mit der Einführung der Absatzförderung in Drittländern übereinstimmt. Sie hat sicherlich dazu beigetragen, den italienischen Wein in der Welt bekannt zu machen. Die Maßnahme, die im nationalen Strategieplan der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik 2023 – 2027 bestätigt wurde, hat unserer Meinung nach noch Spielraum für Verbesserungen. Wir hoffen, dass bald mehr Flexibilität eingeführt werden kann, insbesondere im Hinblick auf die Art und Weise, wie die Ausgaben und ihre Variationen gemeldet werden«, kommentiert der Koordinator des Weinsektors der Alleanza Luca Rigotti. Die Umfrage wurde im Februar 2023 durchgeführt. 

Das höhere Wachstum der Exporteinkommen bei genossenschaftlichen Betrieben gegenüber dem gesamtitalienischen Wachstum im Zeitraum von 2010-2022 sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Genossenschaften von einem niedrigeren Export-Level kommen. VC

Vor allem große und mittelgroße Genossenschaften verzeichnen kräftige Steigerungen im Export
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Ausgabe 8/2024

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