Gute Bilanzen für Italiens Wein-Unternehmen (Foto: Fotolia)
Gute Bilanzen für Italiens Wein-Unternehmen (Foto: Fotolia)

Große Bilanzen und gesunde Zuversicht

Die Industrie- und Gewerbebank Mediobanca hat ihren neuen Report über Italiens Weinsektor veröffentlicht. Sie analysierte die Bilanzen von 251 Weinunternehmen, die 2020 einen Umsatz von über 20 Mill. Euro erwirtschaftet haben. Gemeinsam stellten sie 9,3 Mrd. Euro und damit 85,3 Prozent des nationalen Gesamtumsatzes.

Hohes Wachstum in 2021

Die vorläufigen Ergebnisse von 2021 sorgen für eine Überraschung. Während das Wachstum der umsatzstärksten Betriebe in den letzten Jahren stets von den Exportmärkten angetrieben wurde, hat der heimische Markt diesmal ein höheres Plus eingefahren (+14,8%) als die Verkäufe im Ausland (+13,6%). Insgesamt erreichten die Big Player einen Zuwachs von 14,2 Prozent. Die Ebit-Marge stieg leicht von 5,4 im Jahr 2020 auf 6 Prozent, das Nettoergebnis haudünn von 4,2 auf 4,3 Prozent des Umsatzes. 

Der Schaumweinsektor legte mit 21 Prozent wesentlich mehr zu als die Stillweine (+12,4%). Die nicht genossenschaftlich organisierten Betriebe glänzten mit einer Steigerung von 19,6 Prozent während die Kooperativen ihren Umsatz im Schnitt um 9,2 Prozent erhöhten. 

Im Export dominierten die EU-Länder mit 41,2 Prozent der Ausfuhren, gefolgt von Nordamerika (34,1 %). Die Mediobanca gibt ein bedeutendes Wachstum (+22,8 %) für die mittel- und südamerikanischen Märkte an. Der LEH behält seinen stabilen Marktanteil von 35,6 Prozent, konnte aber einen Wertzuwachs von 13,5 Prozent verzeichnen. Dank eines Aufschwungs von 28,1 Prozent verbessert der Horeca-Kanal seine Marktquote von 15,6 auf 15,9 Prozent. Generell bestätigen die Erhebungen der Mediobanca eine Verstärkung der Premiumisierung und wachsende Aufmerksamkeit gegenüber Nachhaltigkeit.
 

Zuversicht für 2022

Die Traumzahlen von 2021 werden die größten Weinunternehmen in diesem Jahr nicht erzielen können, dennoch ist die Stimmung positiv. Die 251 Betriebe rechnen im Schnitt mit einem Gesamtwachstum von 4,8 Prozent und hoffen, dass das Exportgeschäft 5,6 Prozent dazu beiträgt. Vom erfolgreichen Schaumweinsegment erwarten die Betriebe die höchsten Wachstumsraten (+5,7 % Prozent insgesamt, +7,5% im Export). 

Bei den Stillweinen sind die Erwartungen mit Plus 4,6 Prozent (+5,3 % im Export) etwas zurückhaltender. Gute Chancen für die Zukunft versprechen sich die Betriebe von einem erhöhtem Einsatz für den Direktverkauf, beim Export sehen sie die besten Ergebnisse innerhalb Europas. Player, die an den Off-Trade gebunden sind, blicken ingesamt skeptischer auf die Zukunft. VC
 

Ausgabe 8/2024

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Die Bewirtschaftung zu teuer, die Bestockung sehr rot – die Weingärten im Ländle stehen vor Veränderungen.

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