Infolge der heißen Durchschnittstemperaturen und Dürre hat Bordeaux eine historisch frühe Ernte verzeichnet.
Zum dritten Mal in Folge liegt das Ernte-Volumen in Bordeaux unter dem Zehnjahresdurchschnitt. Die Menge der AOC-Weine im Jahr 2022 liegt um 11 Prozent und insgesamt um 4,1 Mill. Hektoliter unter dem Mittelwert von 4,5 Mill Hektoliter. Zum Vergleich: Der 2021 er Jahrgang betrug 3,77 Mill. Hektoliter. Mit nur 3,5 Mill. Hektoliter war der 2017 er Jahrgang der kleinste und mit 5,77 Mill. Hektoliter der 2016 er Jahrgang der größte in den letzten zehn Jahren.
Nach Angaben des Conseil Interprofessionel du Vin de Bordeaux (CIVB) begann die Weinlese 15 bis 20 Tage früher als traditionell. Die ersten Winzer begannen ihre Lese am 16. August für Crémants und trockenen Weißweinen. Ab dem 26. August wurden die ersten Trauben für Roséwein geerntet. Mitte August setzten Niederschläge ein, die das Volumen der Beeren vergrößerten und zu höheren Erträgen führten. Um den 1. September begann die Rotwein-Lese für Merlot. Die Bedingungen Ende September bis Ende Oktober haben die Bildung von Botrytis favorisiert.
Laut des CIVB haben gezielte Arbeiten im Weinberg zur Qualität beigetragen. Die Winzer, so heißt es, hätten durch den Klima-Wandel viele Erfahrungen gesammelt Angefangen mit einem späten Rebschnitt, um Frostschäden zu minimieren, und einer gezielten Entlaubung, um die Durchlüftung im Weinberg zu erhöhen und den Pilzdruck zu verringern trugen verschiedene Maßnahmen zur Traubenqualität bei. Auch der Einsatz von Begrünungen zur Verbesserung des Wasserhaushalts des Bodens soll dazu beigetragen haben.
Die Auswirkungen von Erntemenge und Qualität auf die Verfügbarkeiten und Preise des 2022er Jahrgangs bleiben abzuwarten. Vom 24. bis 27. April reisen dieses Jahr erneut wieder Weinexperten und Fachjournalisten aus aller Welt in die französische Prestigeregion, um den neuen Jahrgang einer ersten Prüfung zu unterziehen. PD