Sturmschäden, die mit Gewittern auf die erste Hitzewelle des Jahres folgten, haben einigen französischen Winzern zugesetzt. Auch entlang des Douros haben Hagelschauer für Schäden in den Weinbergen gesorgt. In französischen und portugiesischen Medien versucht man nun die Ausmaße zu bilanzieren, gleichwohl sie schwer zu beziffern sind und ein höchst lokales Abbild wiedergeben.
In Frankreich haben sich als Folge auf die Hitze der letzten Woche teils kräftige Sturmzellen gebildet, die sich am Wochenende über vielen Weinbauregionen entluden. »Ich glaube, es ist einer der heftigsten [Stürme] in meinem Leben!«, twitterte Serge Zaka, Experte für Agrarmeteorologie, über die Lage im Département Hérault (Langeudoc) am Sonntag.
Die Unwetter zogen von Süden nach Norden über nahezu alle Anbaugebiete hinweg und wurden von Windböen mit über 100 km/h begleitet, örtlich auch von Mini-Tornados wie in Saint-Nicolas-de-Bourgueil (Loire), wo infolge der Windhose der Kirchturm einstürzte. Winzer aus der Champagne berichten bereits von 100-prozentigen Ausfällen. Besonders Hagelschauer hinterließen große Schäden, gleichwohl diese lokal sehr begrenzt auftraten.
Hagelschauer suchen auch das Douro-Tal bereits seit Ende Mai heim. Nachdem der Start in die Vegetationsperiode für die Winzer erfreulich verlief, traten seit dem 31. Mai immer wieder Hagelereignisse auf, die vor allem den zentralen Bereich des Douro-Tals um Peso da Régua trafen. Die regionale Landwirtschafts- und Fischereibehörde spricht von 2.200 Hektar, die von Hagelschäden betroffen sind. Einige Winzer bezeichnen die Lese daher als bereits beendet. Der Weinbau ist häufig die einzige Einnahmequelle am Douro, sodass viele Winzer aufgrund nicht vorhandener Sturm-Versicherungen wirtschaftlich bangen müssen. sw
