Die Nacht vom 12. auf den 13. Dezember 2022 bot auch außerhalb der östlichen Weinbaugebiete die Gelegenheit zur Eisweinlese. Laut dem Deutschen Weininstitut (DWI) hatten in diesem Jahr allerdings nur 35 Erzeuger aus Rheinland-Pfalz ihre Weinberge angemeldet. 2021 waren es noch 152 Betriebe. Die große Schwankung könnte an dem Gesundheitszustand der Trauben infolge des regnerischen Herbsts und den Erfahrungen der letzten Jahre liegen.
Auf Anfrage von WEINWIRTSCHAFT berichtet Winzer Peter Kriechel, dass jetzt der erste Eiswein seit 2001 an der Ahr gelesen wurde. In der Einzellage Bachemer Karlskopf wurden ca. 750 kg Spätburgunder mit 159 °Oe geerntet Die Gesamtproduktion wird sich auf ca. 100 Liter belaufen. Kriechel berichtet: »Die Lese wurde um2 Uhr morgens abgebrochen. Durch Zufall und Temperaturschwankungen konnte die Lese um 6 Uhr morgens bei –8 °C beginnen.«
Andere erfolgreiche Lesen sind in Franken, Rheinhessen, Sachsen, Saale-Unstrut, Württemberg und an der Hessischen Bergstraße vermeldet worden. Mit der Lese Mitte Dezember erfolgt die Eisweinlese zu einem späten Zeitpunkt, aber deutlich früher als in den meisten Jahrgängen der jüngeren Vergangenheit. Die geschätzten kleinen Mengen dürften die Knappheit angesichts der hohen Nachfrage jedoch verschärfen. PD