In Deutschland wurden letztes Jahr rund 8,5 Mill. Hektoliter Wein und Most produziert. Gegenüber den letzten Prognosen des Deutschen Weininstituts (DWI) vom Oktober 2020 bedeutet das ein Minus von 0,2 Mill. Hektoliter, wie das Statistische Bundesamt, DWI und Deutscher Weinbauverband berichten. Damit fiel der 2020er-Jahrgang verglichen mit dem 10-Jahres-Durchschnitt von 8,7 Mill. Hektoliter in der Menge leicht unterdurchschnittlich, jedoch minimal größer als im Vorjahr (8,34 Mill. hl) aus.
Über die gesamte Rebfläche hinweg beziffert sich der Durchschnittsertrag auf 84 Hektoliter je Hektar. Wie auch in den Jahren zuvor handelt es sich bei ca. zwei Dritteln der Produktion um weißen Traubenmost. 2,1 Mill. Hektoliter und damit rund ein Viertel der Gesamtsumme entfallen auf Rieslingmost. Die wichtigste rote Sorte ist mit 0,8 Mill. Hektolitern der Dornfelder.
Dem statistischen Landesamt Rheinland-Pfalz zufolge waren in den meisten der sechs Anbaugebieten des Landes die Erntemengen größer als im Vorjahr. Vor allem an der Mosel wurden über 800.000 Hektoliter und damit ca. ein Drittel mehr als 2019 geerntet. Weniger groß fällt das Plus in den großen Anbaugebieten aus. In der Pfalz flossen 2,2 Mill. Hektoliter (+8,1%) und in Rheinhessen 2,5 Mill. Hektoliter (+5,6%) in die Keller.
Außerhalb von Rheinland-Pfalz haben die Winzer in Sachsen (–19%), Saale-Unstrut (–19%), Teilen Württembergs (–15%) und in Baden (–11%) Ertragsverluste in Folge von Spätfrösten und unterschiedlicher Niederschlagsverteilung hinnehmen müssen. Besonders gravierend waren diese Verluste jedoch in Franken: Dort wurden knapp 270.00 Hektoliter gekeltert. Verglichen mit dem bereits kleinen 2019 entspricht das einem Minus von 22 Prozent. sw