Xavier Gramona (l.) und Ton Mata, Vorsitzender von Corpinnat.
Xavier Gramona (l.) und Ton Mata, Vorsitzender von Corpinnat.

Corpinnat sticht trotz Umsatzrückgang weiter in See

Corpinnat, die Vereinigung von Premium-Schaumproduzenten aus dem Penedès, die sich von der DO Cava losgelöst haben, berichtet von einem Umsatzrückgang von 19 Prozent auf 16,8 Mill. Euro für das Jahr 2020 infolge der Covid-19-Restriktionen für Gastronomiebetriebe. »Unsere Weine, die gute Speisebegleiter sind, haben gelitten, da Restaurants der Hauptabsatzkanal sind«, teilte Xavier Gramona, Vorsitzender von Corpinnat, mit. 

Der Absatz ging mit 22 Prozent auf 1,7 Mill. Flaschen noch stärker zurück. Dies zeige jedoch, dass »der Weinabsatz in einem besonderen Qualitätsniveau gehalten werden konnte«, wie Gramona zusammen mit Ton Mata, Eigentümer des Corpinnat-Produzenten Recaredo, auf einer digitalen Pressekonferenz erklärte. 

Xavier Gramona betonte zudem den Wert der Corpinnat-Schaumweine und verwies darauf, dass Corpinnat-Schaumweine im vergangenen Jahr zu einem Durchschnittspreis von 17 Euro pro Flasche verkauft worden seien – ein höherer Preis als bei den meisten Cavas.

»In den letzten drei Jahren hat uns Corpinnat geholfen, dem Handel zu erklären, dass spanischer Schaumwein durchaus ernst zu nehmen ist: Es gibt mehr als Cava auf Einstiegsniveau«, betont Ana Lopez, Gramonas Exportmanagerin, gegenüber WEINWIRTSCHAFT.

Im Jahr 2020 wurden die Corpinnat-Weine in 55 Länder exportiert, darunter Deutschland, Großbritannien, Skandinavien, die USA, Kanada und Japan. Der Export machte im vergangenen Jahr 19,8 Prozent des Umsatzes aus. Teile des Absatzverlustes konnten durch Online-Verkäufe abgefangen werden.

Corpinnat wurde 2018 gegründet, als sich Premium-Erzeuger von der DO Cava lösten. Die heute zehn Erzeuger arbeiten nach biologischen oder biodynamischen Prinzipien. Die Weine werden vollständig von den einzelnen Erzeugern vinifiziert, müssen mindestens 18 Monate lang gelagert werden und dürfen maximal 90 mg/l Schwefel enthalten. Mehr als 80 Prozent der Corpinnat-Weine werden jedoch länger als 30 Monate gelagert. 

Mit der Einführung des allerersten minimalen Traubenpreises in Spanien von 0,70 Euro pro Kilo Trauben hat die Vereinigung ein weiteres Nachhaltigkeits-Kriterium etabliert. Der Fall der Traubenpreise auf bis zu 0,30 Euro pro Kilo, die von großen Cava-Produzenten gezahlt wurden, veranlasste die Winzer 2019 zu Streikmaßnahmen. be

Ausgabe 8/2024

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