Es ist vollbracht. Der Deal, der sich seit dem Sommer 2020 anbahnte, wurde jetzt im März 2021 abgeschlossen. Italiens führende Kapitalanlagegesellschaft Clessidra SGR hat die Mehrheitsanteile am Unternehmen Botter SpA für den Investmentfonds Clessidra Capital Partners 3 erstanden.
Clessidra SGR gehört zu den Tochtergesellschaften der börsennotierten Investment Holding Italmobiliare der Familie Pesenti. Italmobiliare und Capital Dynamics sind bereits Investoren am Fonds Clessidra Capital Partners 3 und beteiligten sich auch beim Kauf an den Botter-Anteilen. Clessidra gab bekannt, dass die Familie Botter die Transaktion durch Reinvestitionen in das Unternehmen unterstützen werde. Der Fonds IDeA Taste of Italy, der sich 2017 mit einer Quote von 22,5 Prozent in das Abfüllunternehmen eingekauft hatte, gab seine Anteile vollständig ab.
»Mit Botter steigt Clessidra erstmals in den Weinsektor ein, ein globaler Markt, der schon heute über 300 Mrd. Euro schwer ist und der vor allem in Bezug auf den LEH eine starke Resilienz im Verlauf des Gesundheitsnotstands gezeigt hat. Das Wachstum von Botter wird – über die natürliche Entwicklungskapazität auf den Auslandsmärkten hinaus – vom Fakt begünstigt, dass das Unternehmen eine perfekte Plattform für eine Strategie der gezielten Zukäufe darstellt mit dem Ziel einen italienischen Marktführer im Sektor zu schaffen. Das strategische Ziel, das wir mit der Familie Botter und Botters CEO Massimo Romani teilen, stützt sich auf ein neues Vertriebsmodell des Produktes, das nicht nur auf bezahlbaren Preisen basiert, sondern auch auf Qualität und der Fähigkeit den Konsumentengeschmack und die Verbrauchertrends besser zu verstehen«, kommentierte Andrea Ottaviano, Clessidras Geschäftsführer für den Bereich Private Equity.
Die Familie Botter äußert sich glücklich über die Vereinbarung mit Clessidra, da die Kapitalanlagegesellschaft ihr Unternehmen als Fundament für ein Projekt von Zusammenschlüssen im Weinsektor auserwählt habe. Auf Nachfrage der WEINWIRTSCHAFT gab Annalisa Botter auch den Firmenanteil preis, der in den Händen der Familie bleibt. »Die Familie behält 42 Prozent am Unternehmen, aber besonders wichtig ist, dass sie im Betrieb operativ bleibt und somit die Kontinuität in der Geschäftsführung absichert«, so Annalisa Botter.
Das Finanzblatt Milano Finanza berichtet, dass das Geschäft laut Indiskretionen der Branche einen Wert um die 300 Mill. Euro haben soll.
Botter hatte das Jahr 2020 mit einem Umsatz von 230 Mill. Euro (+6% gegenüber 2019) abgeschlossen und sich als drittstärkstes Weinunternehmen Italiens positioniert. Es wird spannend, welche weiteren Weinunternehmen Clessidra auswählt, um einen italienischen Marktführer im weltweiten Weinsektor zu schaffen. vc
