Seit Anfang 2020 stand die einzige Winzergenossenschaft Montalcinos zum Verkauf. Nun ist sie in den Besitz der Gesellschaft Prosit S.p.A. übergegangen, die zum Portfolio des Private-Equity-Fonds »Made in Italy Fund« gehört. Die Cantina di Montalcino war Eigentum der Kooperative Cantine Leonardo da Vinci, die laut dem Finanzblatt Il Sole 24 Ore Prosit 100 Prozent der Anteile abgegeben hat.
Die Kellerei Leonardo da Vinci ist wiederum Teil von Caviro, der größten italienischen Genossenschaftskellerei zweiten Grades Caviro. Sie verfügte über die Markenrechte der Cantina di Montalcino und hatte sie vor dem Verkauf an die Kellerei Leonardo da Vini abgetreten. Die Cantina di Montalcino, gegründet im Jahr 1970, besitzt keine eigenen Rebflächen, hat aber 50 Mitglieder, die Trauben liefern. 2013 wurde eine neue, für ihre Architektur ausgezeichnete Kellerei eingeweiht. Der Betrieb schloß das Geschäftsjahr 2021 mit einem Umsatz von 3,7 Mill. Euro und einem Ebitda von rund einer Million Euro ab. Als Kaufpreis wurden 2020 noch 20 Mill. Euro aufgerufen, laut brancheninternen Informationen soll er letztendlich 7,5 Mill. Euro betragen haben.
Die Holding Prosit wurde 2018 Sergio Dagnino gegründet, der bis Mitte 2017 Generaldirektor von Caviro war. Ihr Ziel ist es, Qualitätskellereien zusammenzuführen und »ihnen durch finanzielle, vertriebliche und kommunikative Unterstützung zu Wachstum zu verhelfen«. Als konsolidiertes Umsatzziel bis 2023 nennt Prosit die Summe von 100 Mill. Euro. Die Cantina di Montalcino ist die fünfte Investition der Holding, Sergio Dagnino hat sie praktisch zweimal gekauft, einmal zu seiner Zeit bei Caviro, nun über Prosit.
Zum Verbund zählen ebenfalls die apulische Kellerei Torrevento, die 51 Prozent der Anteile an Prosit verkauft hatte wie auch die Kellerei Collalbrigo aus dem Veneto, dann kam das Weingut Nestore Bosco aus Abruzzen hinzu sowie eine Beteiligung an der us-amerikanischen Import-und Vertriebsfirma Votto Vines. VC