Fein verzahnt: Die Prozesse der Moselland sind sorgfältig aufeinander abgestimmt
Fein verzahnt: Die Prozesse der Moselland sind sorgfältig aufeinander abgestimmt

»Auf dem Rücken der Produzenten«

Die Moselland ist Deutschlands größte Genossenschaft und im Lebensmitteleinzelhandel im In- und Ausland mit einem breit gefächerten Portfolio aufgestellt. WEINWIRTSCHAFT hat den Vorstandsvorsitzenden Henning Seibert in Bernkastel-Kues besucht.

Das Interview ist Teil der neuen Reihe »WeinKöpfe«, bei der in jeder Ausgabe die wichtigsten und spannendsten Persoönlichkeiten der Weinbranche zum Gespräch gebeten werden.

 

Schauen wir zuerst auf das aktuelle Weltgeschehen: Wie stark betrifft Ihr Unternehmen der Krieg in der Ukraine?
Wir sind seit langen Jahren sowohl in Russland wie in der Ukraine aktiv, aber die Geschäfte dort haben nicht den Stellenwert wie etwa USA, Benelux oder Skandinavien. Diese militärische Auseinandersetzung, quasi vor unserer europäischen Haustür, finde ich sehr schlimm. Die Auswirkungen werden wir spüren, das ist Fakt. Lieferketten werden teilweise beeinträchtigt. 

Das ist aber gar nichts im Vergleich zu dem Leid, das über die ukrainische Bevölkerung hereinbricht.

 

Wo spüren Sie die Lieferschwierigkeiten am stärksten?
Flaschen sind ein Thema. Wir hatten vorher eine Lieferzeit von vier bis sechs Wochen, das hat sich bei manchen Flaschen verdoppelt. Aber wir bekommen derzeit alles mit Zeitverzögerung, Etiketten, Flaschenverschlüsse. Kartonagen ist ein ganz heißes Thema geworden, zum einen, weil ein erhöhter Bedarf da ist, da sich die ganze Welt alles schicken lässt. Amazon lässt grüßen. Zum anderen ist der Zellstoffmarkt fest in finnischer Hand, und die nutzen natürlich auch diese Machtstellung aus. Es gibt ja so gut wie keine unabhängigen Papierhersteller mehr in Deutschland.

Wir haben natürlich den Bestand an Standardflaschen erhöht, um mehr Sicherheit reinzubringen. Allerdings haben wir auch sehr, sehr viele Sonderflaschen. Davon haben wir nicht ganz so viel gebunkert, da müssen wir den Abverkauf im Blick behalten.

Henning Seibert, Moselland
Henning Seibert, Moselland

Was bedeutet das preislich konkret? 
Wir rechnen bei Glas so um die 10 bis 15 Prozent Aufschlag, je nach Glas. Bei den Kartonagen sind es um die 20 Prozent, ebenso bei Etiketten, alles, was mit Papier zusammenhängt, und Verschlüsse auch knapp um die 20 Prozent. Was sich im Moment überhaupt nicht kalkulieren lässt, ist die Logistik. Das ist ein Riesenthema. Wenn Sie überhaupt einen Container bekommen, dann können Sie mit einer Vervierfachung des Preises rechnen. Wir haben jetzt gerade wieder unser USA-Geschäft ein wenig angekurbelt, und dann kommt das in die Quere. 

 

Wie weit wird sich das durchschlagen auf den Preis am Regal?

...

 

 

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Ausgabe 8/2024

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