Das Unternehmen G.H. Mumm Champagne lanciert seinen ersten Weltraum-Champagner. Der »Cordon Rouge Stellar« wird künftig an den kommerziellen bemannten Raumflügen der Axiom Space-Missionen teilnehmen. Es ist nicht der erste Spitzenwein, der das All bereist. Der Champagner soll jedoch nicht nur im All reifen, sondern auch in der Schwerelosigkeit genossen werden können.
Das Projekt wurde in Zusammenarbeit zwischen dem bekannten Champagner-Haus und Axiom Space 2017 ins Leben gerufen, und seither dahingehend entwickelt, dass es die Spezifikationen für Weltraumfracht und die AOC Champagne-Vorschriften miteinander vereint. »Das ultimative Ziel ist es, dass Mumm Cordon Rouge Stellar an der Erforschung des Weltraums teilnimmt«, unterstreicht das Champagner-Unternehmen. Es generiere darüber hinaus auch technologische Innovationen und Forschung für das irdische Leben.
Um im Weltraum zu bestehen, muss Mumm Cordon Rouge Stellar eine Reihe komplexer Anforderungen erfüllen: Zum Beispiel bedarf es bei Schwerelosigkeit einer gasförmigen Flüssigkeit, der Druck in der Flasche muss angepasst und die Lebensmittelverträglichkeit überprüft werden. Materialspezifikationen, Größe, Ergonomie und intuitive Nutzung mussten ebenfalls berücksichtigt werden. Die technischen Parameter mit dem Design der Flasche zu kombinieren, übernahmen Octave de Gaulle, der Gründer von SPADE (eine Agentur, die auf Raumfahrt-Design spezialisiert ist) und das Centre National d‘Etudes Spatiales (CNES), die nationale französische Raumfahrtbehörde. Auch Laurent Fresnet, Kellermeister von Maison Mumm, nahm an einem Parabelflug teil, um die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf den Wein zu testen.
Die Glasflasche ist in aeronautisches Aluminium gehüllt, das für die Luftfahrtindustrie geeignet ist. und hat einen Öffnungs- und Verschlussmechanismus aus Edelstahl im Inneren der Flasche. Der obere Teil besteht aus einem langen Hals, der mit einem Korken und einem Ring, der den Korken hält, abschließt und den Edelstahlmechanismus in der Flasche verriegelt. Nach dem Öffnen wird der Champagner durch das Auslösen des Öffnungsmechanismus (ein Knopf im Boden der Flasche) vorsichtig »eingeschenkt«.
Der ausgeschenkte »schwebende« Champagner wird durch den Ring am Flaschenhals zu einer runden »Blase« geformt (ähnlich wie bei Seifenblasen), die dann von einem speziellen Glas »aufgefangen« und genossen werden kann (s. Foto).
»Mit seinem futuristischen Aussehen ähnelt Mumm Cordon Rouge Stellar dennoch einer traditionellen Champagnerflasche und reproduziert den irdischen Champagner-Genuss so genau wie möglich«, ließ Mumm wissen.
Laurent Fresnet hat die spezielle Edition den sensorischen Veränderungen im Weltall angepasst. »Mein Ziel war es, die Frische und Kraft des Mumm Cordon Rouge Stellar zu bewahren und die Intensität seiner Aromen durch eine weitere Reifung und einen Dosage-Likör aus in Eichenfässern gereiften Weinen zu verstärken«, erklärt er. Der Mumm Cordon Rouge Stellar wird mehrheitlich aus Pinot-Noir-Trauben des 2016er Jahrgangs hergestellt, ergänzt durch Reserveweine der fünf Vorgängerjahre, wie Fresnet berichtet.
Maison Mumm begleitete schon einmal eine Pioniers-Expedition: 1904 war der Champagner an Bord des Schiffes des Kommandanten Jean-Baptiste Charcot, der die erste erfolgreiche französische Expedition in die Antarktis leitete. ITP
