Das ist ein Unicum!“ rief der österreichisch-ungarische Kaiser begeistert aus, als er Ende des 18. Jahrhunderts zum ersten Mal den von seinem Leibarzt Joseph Zwack als Medizin für ihn komponierten Kräuterlikör verkostete. Der Kaiser wusste damals sicher nicht, dass man aus seiner Aussage den Namen „Unicum“ für eine Marke entwickeln würde, die eine wechselvolle Geschichte begleitet. Das stärkende Elixier war bald auch außerhalb des königlichen Hofes bekannt und dazu bestimmt, zu einem der beliebtesten Getränke des Königreichs – in Ungarn sogar zum Nationalgetränk – zu werden. Aufgrund des anhaltenden Erfolges von Unicum gründete die Familie Zwack Mitte des 19. Jahrhunderts in Budapest das Unternehmen J. Zwack, das als erstes und einziges sowohl zum österreichischen als auch zum ungarischen Hoflieferanten wurde. Um die Jahrhundertwende produzierte Zwack neben dem Flaggschiff Unicum über 220 weitere Liköre und Brandys, die weltweit vertrieben wurden. Der Familienbetrieb florierte bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges, im Zuge dessen die Produktionsstätten vollständig zerstört wurden. Nach dem Wiederaufbau beschlagnahmte die kommunistische Regierung die Fabrik. Die Familie Zwack emigrierte mit dem bis heute geheim gehaltenen Unicum-Rezept in die USA. Ende der 80er Jahre kaufte Peter Zwack im Zuge der Perestroika das ehemalige Familieneigentum zurück und übernahm die Firmenleitung in Ungarn. Im Frühling 1990 wurde der Original Zwack Unicum wieder in den ungarischen Markt eingeführt und von dort aus in die ganze Welt exportiert. Das Geheimrezept ist zurzeit nur der Familie Zwack bekannt. In vier verschiedenen Banken, vier verschiedenen Teilen und auf vier Kontinenten wird diese Urrezeptur aufbewahrt. Zur Herstellung des Bitters werden über vierzig verschiedene Kräuter aus allen Erdteilen zu einer Mischung zusammengestellt. Sie werden sehr sorgfältig ausgewählt, da ihre Qualität je nach Bodenbeschaffenheit, Klima, Trocknungsmethoden, Lagerbedingungen etc. variieren kann. Ein Teil der Kräuter wird destilliert, der andere mazeriert, d.h. die Inhaltsstoffe werden mit Hilfe von Wasser und Alkohol aus Pflanzenteilen ausgelaugt. Nach ca. 30 Tagen werden die so entstandenen Flüssigkeiten miteinander gemischt und in Eichenholzfässern gelagert, wo sie mindestens sechs Monate reifen, um die unverwechselbare Harmonie und Geschmeidigkeit im Geschmack zu erreichen. Ein durch und durch „runder“ Geschmack, wie er sich optisch in der Flasche widerspiegelt. Trinkempfehlung: Unicum genießt man pur oder auf Eis.