Der Aromen- und Dufthersteller zeigt sich auch in diesem Jahr absolut krisenfest und wächst im 1. Halbjahr 2022 erneut stärker als der Markt. (Foto: Pixabay)
Der Aromen- und Dufthersteller zeigt sich auch in diesem Jahr absolut krisenfest und wächst im 1. Halbjahr 2022 erneut stärker als der Markt. (Foto: Pixabay)

Symrise wächst weiter stärker als der Markt

Der Aromen- und Dufthersteller steigerte im 1. Halbjahr dieses Jahres Umsatz und Ergebnis kräftig. Das organische Umsatzwachstum belief sich auf 10,2 Prozent.

In Berichtswährung – inklusive Portfolio- und Währungseffekte – stieg der Umsatz nach Angaben des Unternehmens um 18,5 Prozent auf knapp 2,3 Milliarden Euro (H1 2021: 1,9 Milliarden Euro). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) habe sich um 15,7 Prozent auf 486 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erhöht. Die Profitabilität des Konzerns habe aus Sicht von Symrise mit 21,5 Prozent einen "guten Wert" erreicht. Sie nach eigenem Bekunden vor allem aufgrund gestiegener Rohstoff- und operativer Kosten leicht unter dem Vorjahresvergleichswert von 22,0 Prozent gelegen. Der Konzerngewinn der ersten 6 Monate habe mit 229 Millionen Euro den Vorjahreswert von 196 Millionen Euro um 16,6 Prozent übertroffen. Vor dem Hintergrund der guten Leistungen in der ersten Jahreshälfte will Symrise den Ausblick für das Gesamtjahr erhöhen und strebe eigenen Aussagen zufolge ein organisches Umsatzwachstum "von deutlich über 7 Prozent (bisher 5 bis 7 %) und eine EBITDA-Marge von um die 21 Prozent an.

Die Sparte Taste, Nutrition & Health habe im ersten Halbjahr 2022 ein organisches Umsatzwachstum von 12,7 Prozent erzielt. Unter Berücksichtigung von Portfolio- und Wechselkurseffekten soll der Umsatz des Segments in Berichtswährung knapp 1,40 Milliarden Euro betragen haben und damit 20,6 Prozent über dem Wert des Vorjahres (H1 2021: 1.16 Milliarden Euro) gelegen haben. Der Nettoeffekt aus den Akquisitionen von Giraffe und Schaffelaarbos sowie den Veräußerungen des Velcorin- und Farbengeschäfts habe insgesamt rund 34 Millionen Euro betragen.

Vor allem im Geschäftsbereich Food & Beverage hätten verstärkte Freizeitaktivitäten und der zunehmende Außer-Haus-Verzehr zu einer guten Nachfrage nach Anwendungen für Getränke und würzigen Produkten geführt. Die stärksten Zuwachsraten hätten die Regionen Lateinamerika, Asien/Pazifik und EAME (Europa, Afrika, Mittlerer Osten) verzeichnet. Im Bereich der süßen Produkte konnte die Region Lateinamerika ein hohes, prozentual zweistelliges Wachstum verzeichnen. Der Anwendungsbereich Naturals konnte seine Erlöse insbesondere in Nordamerika stark anheben.

Das EBITDA des Segments Taste, Nutrition & Health betrug laut Symrise in der Berichtsperiode 315 Millionen Euro (H1 2021: 258 Millionen Euro) und stieg damit gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 22,2 Prozent. Der Anstieg lasse sich auf profitables Umsatzwachstum, auf getätigte Akquisitionen sowie einen positiven Einmaleffekt aus dem Verkauf des Velcorin-Geschäfts zurückführen. Die EBITDA-Marge soll mit 22,5 Prozent über dem Vorjahreswert von 22,2 Prozent gelegen haben. Steigende Rohstoff- und operative Kosten wurden nach Angaben des Herstellers in dem Bereich durch den oben genannten Einmaleffekt kompensiert. Ohne den Einmaleffekt hätte die EBITDA-Marge 21,2 Prozent betragen, so Symrise.

Prognose für 2022 angehoben

Symrise sehe sich nach eigenem Bekunden auch im aktuell volatilen Marktumfeld infolge des Russland-/Ukraine-Krieges, steigender Rohstoffpreise und anhaltender globaler Lieferengpässe gut aufgestellt, um seinen profitablen Wachstumskurs fortzusetzen. Der Aromen- und Dufthersteller bekräftige daher seine Wachstums- und Profitabilitätsziele und gehe weiterhin davon aus, schneller zu wachsen als der relevante Markt. Das Unternehmen strebe nach eigenen Angaben im Geschäftsjahr 2022 ein organisches Umsatzwachstum von deutlich mehr als 7 Prozent an. Die Profitabilität soll dabei mit einer EBITDA-Marge von um die 21 Prozent auf hohem Niveau gehalten werden.

Symrise setze sowohl auf organisches als auch anorganisches Wachstum, zu denen die Übernahmen der niederländischen Firma Schaffelaarbos im Januar 2022, der französischen Unternehmen Groupe Néroli und SFA Romani im März 2022 sowie des chinesischen Unternehmens Wing Pet Food im Juli 2022 zählen.

Mittelfristig strebe das Unternehmen bis 2025 an, seinen Umsatz auf 5,5 bis 6,0 Milliarden Euro zu steigern. Hierzu sollen ein jährliches Wachstum von 5 bis 7 Prozent (CAGR) sowie zielgerichtete Akquisitionen beitragen. Die Profitabilität soll sich langfristig in einem Zielkorridor von 20 bis 23 Prozent (EBITDA-Marge) bewegen. //pip

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GZ 09/24

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Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

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Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.