Die Kernmarke, der Kräuterbitter Underberg, kann hierzulande ein Absatzplus von 12 Prozent verbuchen. (Foto: Semper idem Underberg)
Die Kernmarke, der Kräuterbitter Underberg, kann hierzulande ein Absatzplus von 12 Prozent verbuchen. (Foto: Semper idem Underberg)

Underberg schließt besser ab als erwartet

Wie die Semper idem Underberg AG meldet, könne das Unternehmen das abgelaufene Geschäftsjahr 2020/21 (April 2020 bis März 2021) mit einem besseren Ergebnis der Eigen- und Vertriebsmarken abschließen als prognostiziert und verkündet einen Nettoumsatz von +3,7 Prozent auf 120,3 Millionen Euro. Im Zuge der Portfoliostrategie sei ein Sondereffekt von 3,5 Millionen Euro mit dem Verkauf der Marke Leibwächter durch die konsolidierte Gurktaler AG erwirtschaftet worden.

Das bereinigten EBITDA sei um 3,5 Millionen auf 9,1 Millionen Euro zurückgegangen. Darin seien Kosten für eine Produktionsverlagerung sowie Erträge aus dem Verkauf einer Marke berücksichtigt.

„Wir sind mit der Geschäftsentwicklung unserer Unternehmensgruppe in dem wegen der Corona-Pandemie herausfordernden Berichtsjahr sehr zufrieden“, resümiert Michael Söhlke, Finanzvorstand der Semper idem Underberg AG. „Das Umsatzwachstum dokumentiert die Robustheit unseres Geschäftsmodells. Die pandemiebedingten Verluste in der Gastronomie und im internationalen Geschäft haben wir durch einen größeren Absatz im Einzelhandel mehr als kompensiert, auch wenn der Ertrag durch diese Verschiebungen negativ beeinflusst wurde.“

Kernmarken behaupten sich

Besonders erfreulich habe sich der Umsatz beim traditionellen Kräuterbitter Underberg entwickelt, der mit einem wertmäßigen Markanteil von 22,1 Prozent mit einem deutlichen Abstand weiterhin die Marktführerschaft für sich beanspruchen könne. Ein Absatzplus in Deutschland von 12 Prozent verdanke der Kräuterbitter etwa dem neuen Marktauftritt, der die Sichtbarkeit der Marke gesteigert habe. Asbach komme im etwas rückläufigen Branntweinmarkt mit einem wertmäßigen Anteil von 13,4 Prozent nach Marktanteilen auf Platz zwei.

Die Wodka-Eigenmarke Grasovka mit 28,1 Prozent gar deutlich stärker als der Gesamt-Wodkamarkt (+5,2 Prozent) zulegen können. Eine weitere wichtige Säule für die erfreuliche Umsatzentwicklung sei auch der Absatz der Eigenmarke Pitú, die einen wertmäßigen Marktanteil von 77,4 Prozent verzeichne und mengenmäßig um 14,6 Prozent habe wachsen können. Bei den Ready-to-Drinks habe das Unternehmen mit Pitú RTD ein Absatzwachstum von nahezu 90 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielen können

Umsatzplus von 34,6 Prozent im neuen Auftaktquartal

Im Auftaktquartal des laufenden Jahres könne das Unternehmen nun ein Umsatzwachstum von 34,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal verbuchen. Gleichzeitig sei gezielt in Wachstumsfelder wie den E-Commerce-Bereich und die Kapazitätsausweitung im Kleinflaschensegments investiert worden.

Aufgrund der Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr erwarte das Unternehmen für das Gesamtgeschäftsjahr 21/22 einen deutlichen Umsatzanstieg und ein EBITDA auf Niveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie. //chs

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.