Der Umsatz der Semper Idem Underberg AG ist nach eigenen Angaben in den ersten 9 Monaten des Geschäftsjahres (April bis Dezember 2022) um Vorjahreszeitraum um 1,9 Mio. Euro auf 110 Mio. Euro gestiegen. In einem insgesamt rückläufigen Gesamtmarkt sei der Zuwachs mit 1,7 Prozent jedoch etwas moderater als im 1. Halbjahr (2,8 Prozent) ausgefallen.
Nach Angabe der Marktforscher von Nielsen habe der deutsche Spirituosenmarkt in den letzten neun Monaten des Jahres 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Absatzverlust von 2 Prozent verzeichnet. „Die Abschwächung der Inlandsnachfrage hat sich für uns abgezeichnet. Zwar performen unsere eigenen Marken weiterhin gut, doch Rezessionsängste und die immer noch sehr hohe Inflation im vergangenen Quartal haben sich im Handel und in der Gastronomie bemerkbar gemacht“, sagt Thomas Mempel, Chief Customer Officer der Underberg Gruppe.
Garanten für das Umsatzwachstum blieben nach Unternehmensangaben vor allem Underberg und Asbach. Die beiden Traditionsmarken hätten ihren Absatz um 17 Prozent (Underberg) bzw. um 18 Prozent (Asbach) gesteigert. „In wirtschaftlich schwierigen Zeiten zeigt sich meist die Werthaltigkeit von starken Marken. Ungeachtet der guten Entwicklung sehen wir hier weiteres Wachstumspotenzial“, wird Finanzvorstand Michael Söhlke zitiert.
Der weltweit bekannte Kräuter-Bitter Underberg aus Rheinberg und die Brandy-Legende Asbach aus Rüdesheim seien zudem maßgeblich für die positive Entwicklung außerhalb Deutschlands verantwortlich: In den ersten 9 Monaten habe Underberg International erneut ein Absatzplus verzeichnen können, heißt es laut Unternehmen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei der Absatz um 6,4 Prozent gewachsen. Die Marke Underberg habe mit einem Plus von 9,3 Prozent und Asbach mit 21,7 Prozent zum positiven Ergebnis beigetragen.
„Durch die zunehmende Relevanz des internationalen Geschäfts und dank des robusten Geschäftsmodells mit Marken aus allen Preissegmenten bleiben wir auf einem Wachstumspfad. Zugleich stellen die Kostensteigerungen bei Energie, Rohstoffen und Verpackungsmaterialien auch für uns eine erhebliche Herausforderung dar. Kostenrückgänge zeichnen sich derweil noch nicht ab“, sagt CFO Söhlke weiter. In Kombination mit der Zurückhaltung der Konsumenten sei eine Situation entstanden, die Preisverhandlungen mit dem Handel in den Fokus stellen. „Bei der Beschaffung, der Produktverfügbarkeit und in der Produktion haben wir zuletzt viele Hürden genommen, jetzt sind wir mitten in intensiven Gesprächen mit unseren Partnern wegen notwendiger Preiserhöhungen.“
Zwar habe die allgemeine Unsicherheit zuletzt etwas abgenommen, doch der Vorstand der Semper idem Underberg AG bekräftige nach eigenem Bekunden seine realistische Einschätzung: Auf das gesamte Geschäftsjahr gesehen, rechnen die beiden Vorstandsmitglieder mit einem leicht steigenden Umsatz und einem bereinigten EBITDA leicht unterhalb des Niveaus des Corona-Geschäftsjahres 2020/21. //GZ