Der Beruf des Restaurantfachmanns bzw. der -fachfrau wird in den kommenden Jahren auslaufen. Überhaupt ist das Hotelfachgewerbe in einigen Städten sehr schwierig zu besetzen. Quereinsteiger bereichern immer einmal wieder die Branche, aber das sollte in einem soliden Ausbildungsgefüge nicht das Ziel sein. Kurz: Guter Nachwuchs ist schwierig zu finden.
Das liegt an zwei Faktoren: Erstens werden die Anforderungen durch mangelnde schulische Ausbildung und elterliche Erziehung schlicht nicht mehr erfüllt, und zweitens genießt das Gastgewerbe in Deutschland einen dermaßen schlechten Ruf, dass einem Ausbilder regelrecht schlecht werden muss. Wer seinem Vorgesetzten und Ausbilder auf eine Frage mit einem dummdreisten „WAS?“ antwortet, ist entweder mit dem ICE durch die Kinderstube gerast oder bekommt es in seiner Umgebung eben so vorgelebt. Vor allem kann ein Gast dann kein goeth’sches Zitat von eben dieser Servicekraft erwarten.
Etikette und Respekt sind zu Fremdwörtern geworden. Alte Werte, ohne die eine Gastronomie nicht funktionieren kann.
Jörg Kalinke
Bartender & Autor
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