Die schwedische Gefahr
Sich über Trashfood aufzuregen, ist wirklich ein dankbares Thema. Ist mir gerade erst kürzlich wieder passiert, als ich hörte, dass ein großes schwedisches Einrichtungshaus nun an einem ausgegliederten Res-taurant-Konzept feilt. Das hat gerade noch gefehlt! Reicht es wirklich nicht, diesen zweifelhaften Genuss nur in den Einflugschneisen der Shopper aufzubauen und diesen neben schweren Möbeln noch schwerere Mägen zu verpassen? Muss dieser Angriff auf den guten Geschmack auch noch außerhalb des eigenen Kosmos stattfinden?
Zugegeben, wenn man als Möbelgigant pro Jahr gut 1,7 Milliarden Euro Umsatz allein mit seiner Food-Sparte macht, kann man da schon mal drüber nachdenken. Und an sich wäre das ja alles gar nicht so tragisch, würden sich die Speisen qualitativ doch nur nicht an den Möbeln orientieren! Denn wer glaubt, dass man bei einem Eimer Köttbullar für Fünfeurozwiebel etwas anderes bekommt als Billigstfleisch in praktischer Wegwerfform, der glaubt auch, dass sein Freund Billy von glücklichen Schreinern in Lönneberga zusammengenagelt wird. Aber der Glaube versetzt ja bekanntlich Berge... und wohl auch schwedische Fleischbällchen in Fußgängerzonen.
Alexander Thürer
Redaktion fizzz
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