Zoll-Wettrüsten zwischen den USA und der EU (Foto: pavlofox)
Zoll-Wettrüsten zwischen den USA und der EU (Foto: pavlofox)

Zoll-Wettrüsten

Gehofft hatten alle auf Reduzierung oder Abschaffung, nun werden die Strafzölle, die Washington auf Produkte aus Deutschland und Frankreich verhängt hat, noch verschärft. 
Betroffen davon seien unter anderem auch bestimmte Weine, Cognacs sowie andere alkoholische Getränke, wie der US-Handelsbeauftragte am 30.12.2020 mitteilte. 

Während hierzulande noch keine weiteren Details bekannt geworden sind, spricht César Giron, Präsident des Verbands der französischen Wein- und Spirituosenexporteure in der französischen Fachpresse davon, dass ab dem 12. Januar 2021 nun alle französischen Stillweine, auch die, die unter 14 %vol. Alkoholgehalt lägen sowie Schaumweine ohne Flaschengärung und Branntweine betroffen seien. »Es trifft die Exporteure wie ein Vorschlaghammer«, resümiert Giron. Man schätzt, dass die Verluste bis Ende des Jahres bei etwa einer Mrd. Euro liegen könnten, so der Präsident weiter. 

Tatsächlich sind in Frankreich die Exporte in die USA allein zwischen Einführung der Zölle im November 2019 bis Oktober 2020 bereits um die Hälfte zurückgegangen, was einen Umsatzverlust von 600 Mill. Euro bedeutet habe, so das Comité Européen des Entreprises Vins (CEEV). 

Die verschärften Maßnahmen und die Erhebung höherer Zölle begründen die USA mit einer fehlerhaften Berechnung der EU-Zölle durch die Welthandelsorganisation (WTO), die jedoch gemäß deren Urteil vom September 2020 zulässig seien. 
Hintergrund sind die seit 16 Jahren vor der WTO ausgetragenen Querelen über staatliche Hilfen für das europäische Unternehmen Airbus und den US-Konzern Boing. Der Vorwurf von beiden Seiten zielt auf rechtswidrige Unterstützung der jeweiligen Flugzeughersteller und damit Wettbewerbsvorteile ab. itp

 

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Ausgabe 6/2024

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