Österreichs Weinpionier Willi Bründlmayer // Neue Stile von der Mosel // Weinreise Südafrika
Themen der Ausgabe
Für die meisten Konsumenten ist Wein ein Synonym für Genuss und ruft Bilder von harmonischem Zusammensein, traumhafter Reblandschaft und unberührter Natur hervor. Das ist auch gut so, denn ein Wein soll ja positive Gefühle wecken. Damit ein Wein aber in den Fokus der Verbraucher rückt, braucht es erst mal ein Konzept, sonst läuft der Winzer Gefahr, dass sein Wein nicht gesehen wird. Unverwechselbarkeit ist also gefragt und ein Profil muss her.
Ein klares Profil zu haben ist die Voraussetzung für Wiedererkennbarkeit und somit für eine starke Positionierung am Markt. Um ein solches zu definieren, muss erst mal ausgelotet werden, wo man steht und wo man hinwill. Es muss alles beleuchtet werden, um neue Wege gehen zu können und Veränderungen herbeizuführen. Qualität ist dabei lediglich die Grundvoraussetzung. Gut, wenn man die Kräfte bündeln kann und sich gemeinsam mit Winzerkollegen auf den Weg macht, um die Zukunft zu gestalten.
Ein gutes Beispiel für Zusammenhalt, Teamgeist und ein klar definiertes Profil geben die Winzer aus dem kleinen österreichischen Anbaugebiet Carnuntum. Seit dem Jahrgang 2019 gehören sie zu den 14 DAC-Gebieten Österreichs und können ihre Weine über das Herkunftssystem vermarkten. Um dorthin zu gelangen, entwickelten die Winzer in zahlreichen Meetings mit Definitionsproben und intensiver Arbeit ihren eigenen Weinstil. Mit ihrem Drei-Stufen-Modell ganz klar auf die Herkunft gerichtet und mit hohen Qualitätsanforderungen, aber doch individuellem Profil ausgestattet. Toll zu beobachten, wie eine junge Winzergeneration Flagge zeigt und beweist, was man mit offenem Meinungsaustausch alles erreichen kann. Immer die Einzigartigkeit ihres Anbaugebiets und ihre Wurzeln im Blick, um diese hervorzuheben und die Zukunft zu gestalten. So viel Teamgeist macht Spaß! Und der Verbraucher kann sich auf ein gut nachvollziehbares Herkunfts-Modell und außergewöhnliche Weinqualitäten verlassen (Bericht ab Seite 30 in dieser Ausgabe).
Ilka Lindemann [email protected]
Chefredakteurin