Themen der Ausgabe
Schurken, Sekt und Cocktails
Champagnercocktails sind eine feste Größe an der Bar und in der Bar-Historie. Darunter leidet gewissermaßen alles, was sonst noch Schaumwein ist. Schließlich hat der Champagner nie Platz gelassen im internationalen Kanon. Eine sich rapide verändernde und verbessernde heimische Schaumwein-Kultur aus Winzersekt, Crémant, Pét-Nat und Fruchtwein macht aber in der Tat viel möglich. So ganz ohne Champagner. Ausgewählte Rezept- und Ideenbeispiele aus einigen der besten Bars im Land.
Eine neue Ähra
Rye Whiskey war zur Gründerzeit der Bar-Renaissance die große Identifikations-Spirituose einer Szene, die den klassischen Cocktail wiederentdeckte. Dieser Zauber wurde dadurch verstärkt, dass man ihn kaum kaufen konnte. Die Zeit der Engpässe ist vorbei, Rye ist inzwischen in Hülle und Fülle vorhanden. Wie geht es weiter mit einer Kategorie, die mit dem Gewinn an Verfügbarkeit einen Teil ihres früheren Zaubers verloren hat? Ganz einfach: durch Weiterentwicklung, und zwar längst nicht mehr nur in Nordamerika. Roland Graf mit dem großen Essay zum Thema.
Geldfieberstadt
Zürich hat eine Menge Klischees zu bieten, in den meisten davon kommt Geld vor. Diese Klischees bestehen nicht ganz zu unrecht, doch wird man der Stadt und ihren Bars nicht gerecht, wenn man sie ausschließlich darauf verkürzt. Denn Zürich kann zwar mondän, klassisch, teuer und gediegen, hat aber abseits der Stereotype längst auch Orte und Viertel entwickelt, die einen völlig anderen, zeitgemäßen Metropolen-Atmen atmen.
Die beiden Non-Chemical Brothers vom Waldorf
Seit knapp drei Jahren leiten Steffen Liebehenz und Tuan Anh Nguyen gemeinsam die »Lang Bar« im Waldorf Astoria Berlin. Eine Zeitspanne, in der es ihnen – trotz Lockdowns und allgemeinem Krisenzustand – eine neue inhaltliche Sprache zu entwickeln und die wunderschöne Bar wieder zurück auf den Radar der deutschsprachigen Szene zu bringen. Stefan Adrian im Gespräch mit einem Duo, das gemeinsam die Definition von Kongenialität ergibt. Aber immer mit einem flotten Spruch.
Mit Grazie in Offenbach
Offenbach am Main ist gar nicht so klein, doch steht es traditionell im Schatten des benachbarten Frankfurt, was wiederum dazu führt, dass Offenbach extrem klein und unscheinbar wirkt. Dass sich das peu à peu ändert, liegt unter anderem an den Macher:innen der jungen »Grace Studiobar«, die in Offenbar seit Kurzem die Grenzen zwischen moderner Bar und Kunstgalerie verschwimmen lässt. Zwar nicht ohne professionellen Background aus Frankfurt, aber nun, man kann nicht alles auf einmal haben. Und jetzt ist sie ja da, in Offenbach, die Grace Studiobar.