Destillation zur Krisenbewältigung (Foto: Arco Durius)
Destillation zur Krisenbewältigung (Foto: Arco Durius)

Hilfe für spanischen Weinsektor

In Spanien legt das Landwirtschaftsministerium Pläne vor, um Auswirkungen der Corona-Krise auf den spanischen Weinsektor zu mildern. Wie französische Medien mitteilten, schlage man einerseits die Genehmigung für die Destillation von Wein vor, andererseits wolle man die Lagerhaltung einiger Weine unterstützen. 

Der Vorschlag für die Destillation beläuft sich auf 2 Mill. Hektoliter Wein aller Kategorien, unterstützt durch eine Beihilfe von 25 Euro/hl destillierten Weins. Der gewonnene Alkohol solle ausschließlich für industrielle und energetische Zwecke verwendet werden, auf einer Mindestbasis von 10 Hektolitern pro Vertrag. 

Bei der Lagerhaltung würde sich die Hilfe an die Weinerzeuger (Bodegas) auf 0,02 Euro/hl Wein und Tag der Lagerung belaufen. Die Beihilfe würde etwa 1,5 Mill. Hektoliter nicht abgefüllten g.U.-Weins, für einen vom Antragssteller zu bestimmenden Zeitraum von 6, 9 oder 12 Monaten, abdecken. Die Mindestmenge würde 50 Hektoliter pro Antrag betragen. Weitere Kriterien für bestimmte Tauben und deren Erträge pro Hektar liegen den Vorschlägen zugrunde.

Die erforderliche Summe wird vom Ministerium auf 57,42 Mill. Euro geschätzt, von denen 50 Mill. Euro allein für die Destillation bestimmt sind. Die Weinerträge könnten, in Abhängigkeit von den Beständen und Produktionsprognosen für 2020, zum 15. August noch einmal erhöht werden. 

Kritische Stimmen kommen unter anderem von Rafael Torres, Präsident der Genossenschaftskellerei Virgen de las Vinas de Tomelloso in der Provinz Ciudad Real, die allein mehr als 2 Mill. Hektoliter Wein produziert. Er forderte in einer lokalen Presse mehr als 2 Mill. Hektoliter Destillationsmenge zu einem besseren Preis und verwies auf die Aussicht einer guten Ernte im aktuellen Jahr. Andere, wie der Landwirtschaftsminister von Castilla la Mancha, fordern einen »radikalen Wandel« des Weinsektors. itp 
 

Schlagworte

Ausgabe 8/2024

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