Günther Jauch wurde zumindest von Lidl über die angeblich umweltfreundlichen Vorzüge von PET-Einweg überzeugt, indem er für das Kreislaufsystem des Handelsunternehmens wirbt. (Foto: Lidl)
Günther Jauch wurde zumindest von Lidl über die angeblich umweltfreundlichen Vorzüge von PET-Einweg überzeugt, indem er für das Kreislaufsystem des Handelsunternehmens wirbt. (Foto: Lidl)

Lidl preist PET-Einwegflaschen

Lidl in Deutschland informiert in einer umfassenden Kampagne mit TV-Moderator Günther Jauch über die angeblich ökologischen Stärken der Kreislaufflasche, deren Flaschenkörper zu 100 Prozent aus recyceltem PET-Kunststoff (rPET) besteht.

Eine neue Ökobilanz des Instituts für Energie- und Umweltforschung (Ifeu) der Kreislaufflasche soll zeigen, dass es sich um eine der ökologischsten Flaschen im Vergleich zu den untersuchten marktüblichen Mehrwegflaschen handelt. Bei Lidl in Deutschland seien nach Lidl-Angaben seit Sommer 2021 über 60 Artikel der Getränke-Eigenmarken „Saskia“, „Freeway“ und „Solevita“ in Kreislaufflaschen erhältlich. Um auf die neue Datenlage aufmerksam zu machen, startet Lidl mit prominenter Unterstützung von Günther Jauch die 360-Grad-Kampagne „Aus Liebe zur Natur“. Ziel sei es, die Verbraucher mittels eines Erklärvideos, Plakataktionen und mobiler Anzeigenmotive über die angeblich "ökologischen Vorteile der Kreislaufflasche" zu informieren.

Das Neckarsulmer Handelsunternehmen lobt dabei das sogenannte Bottle-to-Bottle-System der Kreislaufflasche, das einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leiste, indem aus alten Flaschen neue Getränkeflaschen hergestellt werden. In diesem Kreislauf werde das Material des Flaschenkörpers wiederverwendet und der Einsatz von PET-Neumaterial ausgeschlossen. Durch das Einweg-Pfandsystems bleibe das hochwertige PET-Material in lebensmittelgeeigneter Qualität für Getränkeflaschen erhalten, lobt Lidl weiter.

Das zur Schwarz-Gruppe gehörende Tochterunternehmen rechnet vor, dass die 1,5-Liter-Kreislaufflasche durch diese und weitere Eigenschaften wie ihr niedriges Gewicht einen kleineren CO2-Fußabdruck hätte. Die bedeute im Detail angeblich circa 20 Prozent niedriger als die untersuchten durchschnittlichen PET-Mehrwegsysteme und fast 50 Prozent weniger als die 0,7-Liter-Glas-Mehrwegflasche (Normbrunnenflaschen Glas-Mehrweg 0,7 Liter und PET-Mehrweg 1,0 Liter der Genossenschaft Deutscher Brunnen).

Abgesehen vom Einsatz von recyceltem Material (rPET) sei die Kreislaufflasche vor allem beim Transport sehr klimaschonend. Ein Lkw könne bis zu 400.000 gepresste Kreislaufflaschen transportieren. Dagegen passe bei einem Mehrwegsystem, egal ob leer oder voll, immer nur die gleiche Menge von circa 15.000 Flaschen auf einen Lkw. So werden bei jedem Rücktransport der Kreislaufflaschen im Vergleich zu Mehrwegflaschen etwa 26 Lkw-Fahrten vermieden, heißt es laut Lidl. //gz

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GZ 09/24

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Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

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Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.