Der Verband des Deutschen Getränke-Einzelhandels (VDGE) präsentiert aktuelle Studienergebnisse zum „Markenstatus Getränkefachmärkte 2020".
In diesem Zusammenhang konnten laut Verband dabei sowohl bekannte Sachverhalte bestätigt als auch interessante neue Erkenntnisse gewonnen werden. So zeigte sich, dass es hinsichtlich der (Stamm-) Käuferschaft in Getränkefachmärkten wenig Verschiebungen gegenüber den Vorjahren gab: Dementsprechend seien Käufer tendenziell eher männlich und gehören der Generation Gen X (40-54 Jahre) an. Gekauft würden überwiegend Kasten- bzw. Glas-Mehrweg-Gebinde, auch wenn hier immer noch eine gewisse Verunsicherung in Bezug auf die ganz konkrete Unterscheidbarkeit zwischen Mehrweg und Einweg besteht. Neben der persönlichen Präferenz für Mehrweg-Kästen würde Glas zunehmend als Ausdruck von Umweltfreundlichkeit angesehen. Darüber hinaus gewännen laut Studie ganz eindeutig die Themen Regionalität und Praktikabilität (Parkplatzangebot und unproblematische Pfandrückgabe) an Bedeutung und würden zu wesentlichen Treibern für den Einkauf in Getränkefachmärkten.
Auch wenn z. B. die nationalen Verbrauchermarkt-Betreiber Edeka und Rewe aufgrund ihrer hohen Bekanntheits- und Sympathiewerte als flächendeckende Benchmark bei Getränken betrachtet würden, so zeige sich, dass ausgewählte VDGE-Märkte bereits heute in ihrer Vertriebsregion die Qualitätsführerschaft in Sachen Getränke für sich beanspruchen könnten. Aldi und Lidl seien dagegen als Discounter zwar ebenfalls für Getränke gesetzt - allerdings nur über ihre Preisführerschaft und eben nicht über Qualität. Online-Getränkelieferdienste wie Durstexpress seien der Studie zufolge derzeit nur für eine Minderheit der Konsumenten relevant, gewännen aber v. a. in der Generation YZ mit ihrer hohen online-Affinität (Home Delivery, Click & Collect) stetig an Bedeutung.
Damit jüngere Kunden zukünftig häufiger und vor allem auch ganz bewusst in Getränkefachmärkten einkaufen, bedürfe es eines modernen Touchpoint-Managements. Im Fachmarkt selbst müssten für diese spezielle Zielgruppe zudem über Spezialitäten, Neuigkeiten, individuelle Zuschnitte bei Gebinden sowie besondere Angebote für spezielle Konsumanlässe mehr „Wow-Effekte“ inszeniert werden.
Die Studie komm laut VDGE zu dem Schluss, dass allgemein verbraucherseitig keine Barrieren gegenüber vermehrten Einkäufen in Getränkefachmärkten bestehen, es vielmehr (noch) an einer Mehrwertaufladung gegenüber dem LEH sowie markanten Touchpoints und zusätzlichen, alltagsrelevanten Besuchsgelegenheiten mangele. Zwar stünden Getränkefachmärkte heute bereits für eine große Auswahl und Vielfalt an Getränken sowie für eine kompetente Beratung - dieser Mehrwert der Getränkefachmärkte im Hinblick auf alltagspraktischen Getränkekauf erschließe sich allerdings nur denjenigen Konsumenten, die bereits häufiger in Getränkefachmärkten einkaufen. //pip