Ausgabe 12/2021

Titelseite Getränke Zeitung Nr. 12/2021 (Foto: Maksim Šmeljov - stock.adobe.com)

Themen der Ausgabe

„Cyberattacken haben zugenommen“

Peter Grass, Cybercrime-Experte des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft, warnt vor allem die Lebensmittel­­branche vor Hackern.

Limonaden

Die Corona-Pandemie hat den Limonaden-Markt weiter geschwächt. Trotzdem ist die Stimmung bei den Herstellern insgesamt positiv.  

Alkoholfreie Biere

Alkoholfrei boomt, insbesondere bleifreie Mixe. Langfristig behalten jedoch Pils und Weizen weiterhin (noch) die Nase vorn. 

Anisspirituosen

Anisspirituosen entwickeln sich zur Coronakrise als Renner mit Wertschöpfung. Die Digestifkultur der Konsumenten hat sich nach Hause verlagert. Das Potenzial ist lange noch nicht ausgeschöpft.

Französische Weine

Französische Weine performten gut im deutschen Handel 2020. Auch sie haben vom Corona-Effekt im LEH profitiert – aber nicht nur.

Mit Sicherheit ein gutes Geschäft

So viel steht fest: Sicher ist, dass nichts sicher ist. 
Selbst das nicht. Selbst Unternehmen wie der Fuldaer Einzelhändler Tegut oder der Aromenhersteller Symrise, denen Leichtsinnigkeit nicht zu eigen ist, haben dies erst kürzlich auf drastische Weise erfahren müssen. Sie liefern sich bis heute mit Cyberkriminellen einen Kampf, bei dem es bis aufs Äußerste gehen kann: 
ums Überleben. Unsere Titelgeschichte auf Seite 6 schildert, wie solch eine Cyberattacke abläuft.
Gegen diese Art von Erpressung ist nicht leicht anzukommen. Der Trugschluss, als Unternehmen nicht groß oder spannend genug für Hacker zu sein, kann mindestens sehr teuer werden. Cybercrime-Experten des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft schätzen: Bereits eine Woche Betriebsunterbrechung kann bei einem produzierenden Mittelständler schnell zu finanziellen Schäden in fünfstelliger Höhe führen – mindestens. Allein die Folgekosten für die Wiederherstellung der Daten, Rechtsberatung und Krisenkommunikation hinzugerechnet, können sich leicht verdreifachen (Interview Seite 3).
Das Bundeskriminalamt und der IT-Branchenverband Bitkom beziffern die Schäden durch Hacker in der deutschen Wirtschaft auf hochgerechnet 103 Milliarden Euro. Diese Einschätzung galt vor Corona. Während der Pandemie haben Hacker ihre Aktivitäten nochmals forciert, da durch die Zunahme von Homeoffice die Chancen, externe Rechner mit Schadprogrammen zu verseuchen, nochmals gestiegen sind. Die Aktivitäten von Kriminellen müssen Unternehmen dazu veranlassen, sich noch mehr in sicherheitsrelevanten Fragen auszutauschen und permanent in diesen Bereich zu investieren und Mitarbeiter zu schulen. Denn: Die größte Schwachstelle ist der Mensch selbst. 

Pierre Pfeiffer
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