„So komponiert, wie man sie nur in den besten Bars der Welt finden würde.“ (Foto: Boutique Drinks)
„So komponiert, wie man sie nur in den besten Bars der Welt finden würde.“ (Foto: Boutique Drinks)

Ready To Go

Erinnert sich noch jemand? Es gab mal eine Zeit, da waren Fertigcocktails die B-Seite der Bar, die Notlösung für Möchtegern-Bartender. Das ist lang vorbei: Heute treiben Gastronomen die Premix-Revolution federführend voran.

Text: Barbara Euler

 

Tintale's

Tintale's setzen auf die gute alte Blechdose für "two bar-like Cocktails" (Foto: Fabian B. Busch)
Tintale's setzen auf die gute alte Blechdose für "two bar-like Cocktails" (Foto: Fabian B. Busch)
Tintale‘s: Verpackung, Shaker und Glas in einem (Foto: Fabian B. Busch)
Tintale‘s: Verpackung, Shaker und Glas in einem (Foto: Fabian B. Busch)

Heute überraschen viele Premix-Cocktails mit Klasse und Charakter und sind so individuell wie ihre Macher: „Tintale’s Bar-like Cocktails sind die ersten Pre-Mixed-Drinks, die aus 100 % hochwertigen Spirituosen bestehen und von namhaften Marken unterstützt werden“, betont André Resch, der mit Dominic Mölzl und Mohamed Loudini-Siebert das Münchner Startup Tintale’s gründete. Das Gastronomen-Trio bringt Cocktailklassiker nach eigenen Rezepturen in die Dose. „Verpackung, Shaker und Glas in einem“, sagt Resch, und dass sich Tintale’s nicht nur für Zuhause, sondern explizit auch für Gastronomie, Hotellerie und Caterer eignet. Im Sortiment unter anderem Mai Tai, Whisky Sour und Solero, ein exotischer Mix aus Moskovskaya, Vanille-Cordial, Giffard-Karamellsirup, Zitronensaft von Rauch und Maracuja-Direktsaft von Wolfra. „Die Sirups und Bitters produzieren wir per Hand selbst“, betont Resch. 

 

Mikks

Gastronomen bilden die Hauptzielgruppe für das vielfältige Cocktail-Basis-Angebot von Mikks (Foto: Ida Schmieder)
Gastronomen bilden die Hauptzielgruppe für das vielfältige Cocktail-Basis-Angebot von Mikks (Foto: Ida Schmieder)

Auch bei den Schweizer Nachbarn tut sich was: Aus Zürich kommt eine Premix-Range, die so kreativ ist wie ihr Name: Mikks, eine Cocktailbasis aus hochwertigen Direktsäften und anderen natürlichen Zutaten, die eines nicht enthält, nämlich Alkohol, und damit zum steigenden Interesse an hochwertigen alkoholfreien Getränken passt, aber natürlich auch für alkoholische Drinks konzipiert wurde. „Die Hauptzielgruppe sind Gastronomen, die dank Mikks ihren Gästen eine konstante Drink-Qualität gewährleisten können“, sagt Co-Founder Fabian Gysling. Erhältlich sind die Varianten Ginger Mint, Basil Lime, Yuzu Elder, Passion Lemon, Sour Lemon und Coldbrew Cacao, alle vegan sowie ohne Konservierungsstoffe oder Emulgatoren. Mit jeder Sorte lassen sich vielfältige Cocktails sowie Spritz und Soda mischen. 

In der aktuellen Ausgabe
Tap-Cocktails

Schnelligkeit, Effizienz und Konsistenz: In der aktuellen Mai-Ausgabe zeigen wir die Vorteile von vorgemixten Drinks aus dem Zapfhahn anhand dreier Beispiel-Bars auf.

Cocktailando

Ein breites wie buntes Sortiment spricht die Zielgruppe nicht nur in Berlin an - gebrandete Drinks für Handel oder Unternehmen laufen besonders gut (Foto: Cocktailando)
Ein breites wie buntes Sortiment spricht die Zielgruppe nicht nur in Berlin an - gebrandete Drinks für Handel oder Unternehmen laufen besonders gut (Foto: Cocktailando)
Die Berliner Stairs Bar ist die Heimat der Premix-Marke Cocktailando (Foto: Stairs Bar)
Die Berliner Stairs Bar ist die Heimat der Premix-Marke Cocktailando (Foto: Stairs Bar)

Das Pandemie-Business weiter professionalisiert hat auch die Berliner „Stairs Bar“. Geschäftsführer Konstantin Hennrich, der seine Karriere einst im Münchner „P1“ startete, bietet unter dem Label Cocktailando eine hochwertige Range an Cocktailklassikern wie Whisky Sour, Mai Tai, Tommy’s Margarita, Negroni oder Singapore Sling. Auch nach Kundenwunsch wird gemixt, gebrandete Etiketten inklusive – ein gefragtes Angebot nicht zuletzt im Berliner Handel. Und natürlich passt die ausschließlich mit Markenspirituosen hergestellte Range in die Gastronomie, denn da kommt sie schließlich her. „Unsere Cocktails werden genauso gemixt, wie wir es auch in unserer Bar machen, nur in größerem Maß“, betont Hennrich.

 

Buddel Cocktails

Klassiker in der handlichen Flasche: der French 75 von Mario Ippen (Foto: Buddel Cocktails)
Klassiker in der handlichen Flasche: der French 75 von Mario Ippen (Foto: Buddel Cocktails)

Ganz viel gastronomisches Herzblut steckt in den Buddel Cocktails von Mario Ippen, der mit seiner Bar „Lemon Lounge“ weit über Bremen hinaus bekannt wurde. Doch nach rund 20 Jahren war damit Schluss. Corona. Ippen begann Cocktails to go zu verkaufen. Und das macht er heute noch, wenn auch nicht mehr aus dem Fenster der „Lemon Lounge“ heraus, die er mittlerweile als Location für Events und Workshops betreibt. Ganz in der Nähe hat er auch wieder eine Bar, den „Lemon Garden“. Aber die Buddelcocktails bleiben seine Leidenschaft, und wenn produziert wird, packt er kräftig mit an. Im Sortiment: Mai Tai, Original Pusser’s Painkiller, Whisky Sour, Tommy’s Margarita, Mango Cooler, French 75, nach kürzlichem Redesign in Flaschen à 0,2 und 0,33 l. Einfach aufschütteln und über Eis gießen. Mit dabei: Namhafte Spirituosen wie Maker’s Mark oder Pusser’s Rum, aber auch lokale Größen wie MitNig Gin. Das gefällt Endverbrauchern und Hospitality gleichermaßen. 

 

Franz von Fein

Paul-Georg Martin und Leonard Vinçon entwickelten gemeinsam das alkoholfreie Tonikum (Foto: Franz von Fein)
Paul-Georg Martin und Leonard Vinçon entwickelten gemeinsam das alkoholfreie Tonikum (Foto: Franz von Fein)
Der Rubin Greatfruit Sour kommt bei vollem Aroma auch ohne Alkohol aus (Foto: Franz von Fein)
Der Rubin Greatfruit Sour kommt bei vollem Aroma auch ohne Alkohol aus (Foto: Franz von Fein)

Einen alkoholfreien Drink mit Charakter, der Genießer von Mixes mit und ohne Alkohol zusammenbringt – den wollten die beiden Freunde Leonard Vinçon und Paul-Georg Martin entwickeln. In ihrem Münchner Startup kreierten sie das aparte, alkoholfreie Franz von Fein Tonikum, eine aromatische Essenz, mit der sich Drinks aller Arten mit und ohne Alkohol kreieren lassen, geeignet für die Gastronomie und Hausbar gleichermaßen. „Wir setzen auf den Geschmack von frischen Bio-Früchten, Kräutern, Gräsern, Gewürzen, Rinden und Blüten“, erklärt Leonard Vinçon. „Die Verarbeitungsweisen der Früchte und der Mahlgrad der Kräuter und Gewürze werden individuell angepasst, um die gewünschten Geschmacksstoffe freisetzen zu können.“ Bisher gibt es zwei Sorten: das Bernstein Tonikum mit Noten von Lavendel, Rosmarin und Orange und das Rubin Tonikum mit Noten von Wacholder, Hibiskusblüten und Zitrone. Weitere sind in der Pipeline.

 

Boutique Drinks

Maxim Kilian und Cyrus Lorenz ergänzen sich mit ihrer Mixologen- und Businesserfahrung perfekt (Foto: Boutique Drinks)
Maxim Kilian und Cyrus Lorenz ergänzen sich mit ihrer Mixologen- und Businesserfahrung perfekt (Foto: Boutique Drinks)
Die Drinks der Frankfurter Marke werden in Handarbeit hergestellt und sind eignen sich perfekt für die gehobene Hotellerie (Foto: Boutique Drinks)
Die Drinks der Frankfurter Marke werden in Handarbeit hergestellt und sind eignen sich perfekt für die gehobene Hotellerie (Foto: Boutique Drinks)

Golden Hour in Portofino, Palazzo Farnese, Barrels by the Sea … die Namen der Premixed-Range von Boutique Drinks laden zum Träumen ein. „Mit unseren Cocktails nehmen wir unsere Kunden mit auf eine Reise“, sagt Managing-Director Cyrus Lorenz. „Sie orientieren sich zwar an klassischen Cocktails, sind jedoch so komponiert, wie man sie nur in den besten Bars der Welt finden würde.“ Zutatenlisten wie Wodka, Popcorn, Vanille, Walnuss, Zitrone (Cocktail Scary Movie) machen das Konzept deutlich. Hergestellt werden die Drinks im Labor des Frankfurter Unternehmens, „in reinster Handarbeit“, wie Cyrus Lorenz betont. Für die Rezepturen und die Herstellung zuständig ist Maxim Kilian, World Class Bartender 2014. Boutique Drinks sind bei Endverbrauchern beliebt, eignen sich aber ebenso für Hotels und Gastronomie. 

 

Chin Chin

Boris Gröner und Andreas Schöler betreiben die Marke Chin Chin neben ihrer Freiburger Cocktailbar „One Trick Pony“ (Foto: Baschi Bender)
Boris Gröner und Andreas Schöler betreiben die Marke Chin Chin neben ihrer Freiburger Cocktailbar „One Trick Pony“ (Foto: Baschi Bender)
Die Cocktails werden in Weinflaschen mit Wachssiegel vertrieben (Foto: Baschi Bender)
Die Cocktails werden in Weinflaschen mit Wachssiegel vertrieben (Foto: Baschi Bender)

In Handarbeit hergestellt sind auch die Bottled Cocktails von Chin Chin in Freiburg. „Wir blenden die verschiedenen Zutaten in 120-Liter-Batches und füllen sie danach per Vakuumfüller in antikgrüne 0,7-Liter-Burgunderflaschen. Diese werden per Hand verkorkt und einzeln von uns etikettiert“, erläutert Boris Gröner, der gemeinsam mit Andreas Schöler nicht nur den Shop betreibt, sondern auch die renommierte Freiburger Bar „One Trick Pony“ – und direkt von dort stammen auch sämtliche Rezepturen. Im Sortiment sind Klassiker und Eigenkreationen, zum Beispiel Negroni, Himbeermojito oder Maximus Citronicus – mit Yuzu-Saft, Bergamotte und Limettenblättern aromatisierter Gin, der am besten mit Ginger Beer schmeckt. Auch Kreationen nach Kundenwunsch sind möglich. „Für die unterschiedlichen Abfüllungen stellen wir eigene Sirupe, Essenzen und Spirituosen aus hochwertigen Zutaten her“, betont Gröner. Angeboten werden die besonderen Mixes für Privatpersonen ebenso wie für die Gastronomie, die Hotellerie und das Catering.

 

Weitere Premix-News finden Sie in unserer März-Ausgabe. Die Einzelausgabe können Sie hier bestellen

Schlagworte

fizzz 04/2024

Themen der Ausgabe

Juliane Winkler, Berlin

Juliane Winkler, die Restaurantleiterin des „Nobelhart & Schmutzig“ in Berlin liebt ihren Beruf. Und setzt sich mit
#proudtokellner dafür ein, dass er mehr Wertschätzung erhält.

Aperitivo-Konzepte

Die Aperitif-Kultur ist auf dem Vormarsch – wir zeigen brandaktuelle Gastro-Beispiele.

Le Big TamTam

Der neue Hamburger Food-Markt setzt Maßstäbe − auch bei der Zusammenarbeit der Betreiber.