Was hat sich in Sachen Food 2020 getan? Und was erwartet uns im neuen Jahr? Eine Trend-Übersicht
Statt wilder Experimente und Ausflüge in neue Gefilde sind es aktuell vor allem Faktoren wie Beliebtheit, Erprobtheit und schnelle Umsetzbarkeit, die beim Food die Richtung vorgeben. Alles, was nicht to-go-kompatibel ist, muss auf bessere Zeiten warten. Egal ob Bento-Boxen (wie im „Bento by Nakama“ in Hamburg), Hot Dogs (z. B. im „Hopdog“, München) oder Döner Deluxe wie im „Kebap with Attitude“ in Berlin – was schnell über den Tresen wandert und in eine Hand passt, hilft jetzt dabei, Umsatz zu machen. Fokussierung, Reduzierung und Spezialisierung sind die Gebote der Stunde. Ganz vorne mit dabei der Klassiker Sandwich, der aber zunehmend in den Upgrade-Modus rutscht, siehe etwa das Angebot im „Delikat“ in Stuttgart mit Roastbeef Sous Vide oder Award Winning Pastrami zwischen den Deckeln.
Pizza in neuen Formen
Apropos Klassiker: Die Pizza zeigt sich weiter unkaputtbar. Während die neapolitanische Variante verstärkt in den Kampf gegen die 0815-Bäcker zieht, machen sich im Windschatten weitere Spielarten hübsch. Im aufpolierten Enchilada-Konzept „Aposto“ lautet das Motto #pizzapunk mit Kreationen wie „Goa“ mit Tandoori Chicken, und das „Death by Pizza“ in Hildesheim dreht das Ganze auf US-Style. Pizza Deep Cheese, anyone? Ein neuer, gleichwohl ganz alter Player, die Pinsa, setzt verstärkt Akzente. So gibt es die römische Urform der Pizza neu im „True Brew“, im „Junge Römer“ (beide München) und systemtauglich bei „We are Pinsa“ (bislang Hildesheim).
Comfort Food around the Globe
Das Upgrading bekannter Speisen wird uns auch im Jahr 2021 begleiten. Im „Zenz“ in Mainz und im „Marthabräu“ in Fürstenfeldbruck zeigt sich die rustikale Wirtshausküche aufgefrischt und fast schon elegant. „Miss Hops“ in Bochum und Essen präsentiert derweil die Ruhrpottküche 2.0: regionales Comfort Food mit Produkten aus der näheren Umgebung. Schaut man über die Grenzen hinaus, lautet eine der spannendsten Fragen des neuen Jahres: Kommt die afrikanische Küche? Das „Maa‘ Deyo“ in Hamburg und „Mataa’s Kitchen“ in Bremen dürfen als erste positive Indizien gewertet werden.
Unter den vergleichsweise wenigen Neueröffnungen des Jahres fallen Konzepte mit kreativem Frühstückangebot auf. Energy Balls, Overnight Oats, Pancakes, Eggs Benedict, French Toast, Bowls – Läden wie das „Sunny Side Up“ (Frankfurt), das „Supernova“ (München) und das „Frühstück 3000“ (Berlin) lassen mit buntem Angebot und frischer Optik erahnen, wie ein neues Zusammensein nach der Pandemie aussehen kann.