Liegt die Zukunft im Dunklen?
Dark oder Ghost Kitchen stehen für die Entkoppelung von Gastraum und Bewirtungsleistung. Das Prinzip: Produktionsküche ohne angeschlossenen Gastraum und Gäste. Das Essen wird telefonisch oder online bestellt und zum Kunden gebracht. Inzwischen gibt es verschiedene Spielarten:
1. Gastronom betreibt zusätzlich zum Restaurant eine „Dark Kitchen“, wo er seine Delivery-Bestellungen produziert. Die teure 1A-Lage braucht er dafür nicht. Das vielleicht verkehrsgünstig, vielleicht in einem anderen Stadtteil gelegene „Outlet“ entlastet den normalen Betrieb, der sich voll auf die Gäste vor Ort konzentriert. Zudem kann der Betreiber testen, ob sich ein zweiter Standort lohnen würde. Oder neue Gerichte. Oder ein ganz neues Konzept. Und profitiert von seiner Markenbekanntheit.
2. Der Lieferservice stellt real existierenden Restaurants eine Ghost-Kitchen als Mietobjekt zur Verfügung. Der Gastronom lässt die Gerichte nach eigener Rezeptur von eigenen Köchen zubereiten, spart sich aber die Investition in die Hardware (sprich Küche). Und nutzt die Logistik-Infrastruktur des Partners.
3. Der Lieferservice betreibt eine Ghost-Kitchen undstellt die Speisen nach den Rezepten real existierender Betriebe her, unter deren Brand das Angebot vermarktet wird. Der Gastronom gibt seinen Namen und steigert damit seinen Bekanntheitsgrad. Nicht ungefährlich, weil er nicht selbst für die Qualität der unter seinem Namen angebotenen Leistung sorgen kann.
4. Der Lieferservice betreibt die Ghost-Kitchen in Eigenregie und kreiert Restaurant-Marken, die es nur virtuell, nicht aber als Gastronomieobjekt mit Publikumsverkehr gibt. Hier ist kein Gastronom beteiligt, das Lieferunternehmen ist zum Mitbewerber geworden. Das Sortiment kann ganz auf den Liefermodus und die Herstellungs-Bedingungen abgestimmt und optimiert werden.