Nur wenige Wochen nach Einführung der Mehrwegangebotspflicht scheint sich bereits abzuzeichnen, dass das Gesetz keine Durchschlagskraft entwickeln kann. Erste „Sünder“, darunter auch große Anbieter wie Starbucks und Backwerk, wurden von der Deutschen Umwelthilfe bereits angezählt. Aber selbst bei denjenigen, die der Angebotspflicht nachkommen, hält sich die Mehrweg-Nutzung seitens der Gäste noch stark in Grenzen. Die Umwelt zu schützen, sollte eigentlich Anreiz genug sein, um das Angebot als Gastronom zu pushen bzw. als Gast zu nutzen, denkt man. Doch zu einer nachhaltigen Verhaltensänderung gehört wohl doch mehr.
Solange weder die Gastronomen noch die Gäste einen wirklichen Vorteil von der Mehrweglösung haben (und dieser wird wohl finanzieller Natur sein müssen), bleibt es vielerorts leider bei dem reinen Angebot. Heißt: die Einweg- muss im Vergleich zur Mehrweglösung für alle deutlich teurer werden. Der drohende Flickenteppich bei den Mehrweglösungen (mehrere Anbieter und zudem Insellösungen großer Ketten) schadet der Akzeptanz zusätzlich. Es gibt noch einiges zu tun.
Benjamin Brouër
Stv. Chefredakteur
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