Die Gastronomie hat deutlich weniger Personal als vor der Covid-19-Pandemie. (Foto: stock.adobe.com - Олександр Пшевлоцьки)
Die Gastronomie hat deutlich weniger Personal als vor der Covid-19-Pandemie. (Foto: stock.adobe.com - Олександр Пшевлоцьки)

Gastro: Personal-Situation erholt sich nur langsam

Im Zuge der Covid-19-Pandemie hat die Gastronomie in Deutschland deutlich Personal verloren. Im Jahr 2022 nahm die Zahl der Beschäftigten zwar wieder zu, lag aber noch deutlich unter dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, gab es im vergangenen Jahr 12,5 Prozent mehr Beschäftigte in der Gastronomie als im von Corona-Beschränkungen geprägten Jahr 2021; zugleich waren es noch gut ein Zehntel (11,8 %) weniger Beschäftigte als 2019.

Die Krise habe Ausschankbetriebe wie Bars und Kneipen besonders betroffen: Im Jahr 2022 haben diese nach den Destatis-Zahlen gegenüber dem Vorjahr zwar mehr als ein Drittel (36,2 %) ihres Personals aufgestockt. Damit seien es aber immer noch gut ein Fünftel (21,0 %) weniger Beschäftigte als im Vor-Corona-Jahr 2019 gewesen. Betriebe, die Essen anboten, konnten ihr Personal im Zuge der Krise besser halten, heißt es weiter. Die Zahl der Beschäftigten in Restaurants, Imbissstuben und Cafés habe 2022 um 14,0 Prozent über der des Jahres 2021 gelegen, mit einem Personalrückgang um knapp ein Zehntel (9,5 %) im Vergleich zum Jahr 2019. Ein ähnliches Bild zeigte sich laut Destatis bei Caterern und Verpflegungsdienstleistern: Sie hätten 2022 rund 5,6 Prozent mehr Menschen beschäftigt als im Vorjahr, noch gut ein Zehntel (11,8 %) weniger als 2019. Kurzarbeitende, die es während der coronabedingten Einschränkungen auch in der Gastronomie gab, zählten in den Berechnungen von Destatis weiterhin als Beschäftigte. Auf dem Tiefpunkt sei die Zahl der Beschäftigten in den Wintermonaten des Jahres 2020 sowie im darauffolgenden Frühjahr gewesen, was Destatis mit bundesweiten coronabedingten Einschränkungen erklärt, aufgrund derer Lokale geschlossen bleiben mussten.

Es fehlt Nachwuchs

Während der Corona-Pandemie habe es auch weniger Nachwuchs gegeben: Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge für eine duale Berufsausbildung in einem typischen Gastronomieberuf sei 2021 im Vergleich zum Vorjahr zwar wieder angestiegen, habe allerdings teilweise unter der des Vor-Corona-Jahres 2019 gelegen. So schlossen laut Destatis 6.200 Personen einen Vertrag für eine Ausbildung zum Koch oder zur Köchin ab – kaum mehr als im Vorjahr (+0,2 %), aber fast ein Fünftel (19,7 %) weniger als 2019. Beim Beruf Restaurantfachmann/-frau mit 2.100 neuen Ausbildungsverträgen zeige sich ein ähnliches Bild: Ein Anstieg um 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, aber fast ein Fünftel (18,2 %) weniger Neuverträge als 2019.

Einzig bei den Ausbildungen zu Fachmann/-frau für Systemgastronomie (1.500 neue Ausbildungsverträge) sei mit einem Anstieg von 18,0 Prozent gegenüber dem Jahr 2020 das Vor-Corona-Niveau fast erreicht worden (-0,8 % gegenüber 2019). Zum Vergleich: Die Zahl der Neuverträge insgesamt habe um 0,6 Prozent höher als im ersten Corona-Jahr 2020 gelegen. Sie sei jedoch 8,7 Prozent hinter dem Ergebnis des Vorkrisenjahres 2019 zurückgeblieben. //Destatis/gz

GZ 08/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Mineral- und Tafelwasserverordnung

Der Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Neufassung der Mineral- und Tafelwasserverordnung könnte zu Verwerfungen im gesamten Mineralwassermarkt führen. Verbände fordern daher dringend Nachbesserungen.

Aktuelles Interview: Jürgen Reichle, VDM

Jürgen Reichle, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen, sieht beim vorgelegten Entwurf für die Mineral- und Tafelwasserverodnung Verbesserungsbedarf in mehreren Punkten. Der nächste Schritt sei eine intensive Dialogphase mit Bund und Ländern.

Gastkommentar: Thomas Fischer, DUH

Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, hält die in der PPWR festgelegt Mehrwegquote von vorerst 10 Prozent für deutlich zu niedrig angesetzt. Ein erhoffter Rückenwind für Mehrweg werde so ausbleiben sagt er und fordert deshalb nationale Maßnahmen zum Mehrwegschutz.