Jochen Kramer, Geschäftsleitung bei Salomon FoodWorld GmbH
Jochen Kramer, Geschäftsleitung bei Salomon FoodWorld GmbH

„Wir geben Vollgas!“ Jochen Kramer, Geschäftsleitung Salomon FoodWorld GmbH

Interview mit Jochen Kramer, Geschäftsleitung bei Salomon FoodWorld GmbH

Seit einem Jahr ist Jochen Kramer im Homeoffice, lediglich zu wichtigen Meetings und bei Online-Events im hauseigenen Studio ist er im Betrieb in Großostheim-Ringheim. Die Produktion läuft weiter, die Mitarbeiter im Betrieb werden zweimal wöchentlich getestet. „Wir halten uns konsequent an die Corona-Vorgaben und möchten unseren mehr als 200 Mitarbeitern auch Vorbild sein, damit sich das vorsichtige Verhalten ins Privatleben überträgt“, sagt Kramer. Für die Gastronomie wurde ein Leitfaden entwickelt, mit dem der Re-Start besser gelingt.

Wie bereiten Sie Ihr Team auf das Re-Opening vor?

Jochen Kramer: Als reiner Foodservice-Spezialist sind wir vom Lockdown natürlich betroffen, aber wir haben Glück, dass unsere Produkte sehr Take-Away fähig sind und wir viele Kunden haben, die das auch anbieten. Wir sind bei über 80 % unseres Normalabsatzes – sicherlich ein Ergebnis der Kreativität unserer Kunden und aufgrund unserer eigenen Aktivitäten. Wir geben als Firma Vollgas und haben für den Re-Start ein Opening-Konzept entwickelt, bei dem es um Tipps und Tricks zum wieder hochfahren geht. Dafür haben wir aus der Praxis und insbesondere von Torsten Petersen/ Enchilada sehr viel Input bekommen (> Leitfaden als pdf-Dokument).

Wie halten Sie zurzeit Kontakt zu Ihren Kunden?

Jochen Kramer: Wir sind mit vielen Kunden in enger Abstimmung, gerade auch mit den größeren Abnehmern, die individuelle Produkte von uns bekommen. Wir tauschen uns auch verstärkt online mit den Gastronomen aus und verschicken sehr viele Musterboxen, um Ihnen unser Sortiment und auch Neuheiten vorzustellen. Zum Beispiel unsere Produktlinie Green Heroes, bei denen wir uns an den Lieblingsprodukten der Gäste orientiert und nach diesen Vorbildern Alternativen auf pflanzlicher Basis speziell für den Foodservice-Markt entwickelt haben. Beim Re-Opening wird es darum gehen, Komplexität zu reduzieren und mit einem schlanken Angebot erfolgreich zu arbeiten, da ist es schön, eine Plant-Based Alternative zu haben. Eine persönliche Verkostung kann die beste Überzeugungsarbeit leisten, dafür haben die Gastronomen jetzt mehr Zeit und wir freuen uns, dass die Musterboxen so gerne getestet werden.

Was sind im Take-Away Segment aktuell die Topseller?

Jochen Kramer: Das sind vor allem der Homestyle-Burger, der Crunchy Chick‘n Burger, den es auch fleischlos gibt und mit etwas Abstand das Knusperschnitzel. Der Green Oat Burger aus Power-Gemüsesorten wie Kale (Grünkohl) und Hafer, der in den USA schon ein Topseller ist, läuft auf dem deutschen Markt auch sehr gut an. Ansonsten Fingerfood wie Chicken Wings und die Hot Appetizer. Natürlich ist die Nachfrage nach unseren To-Go Verpackungen für Burger und Snack-Packs gestiegen. Für uns ist das aber kein Geschäftsmodell, sondern ein reiner Service. Aber die Erwartungen und der Anspruch der Gäste an die Verpackung bezüglich Optik und Funktion ist eindeutig gestiegen.

Glauben Sie, dass sich das gastronomische Geschäftsmodell zukünftig verändern wird?

Jochen Kramer: Definitiv, wir sehen, dass das To-Go Geschäft, das schon vor dem Lockdown am Wachsen war, massiv zunimmt. Ein gewisser Prozentsatz wird auch bleiben. Aus meiner Sicht wird es in der Gastronomie ein Hybrid-Modell geben: Events und Socializing im Innen- und Außenbereich plus ein gutes Essen für To-Go und Lieferung. Beides parallel zu bedienen, wird eine logistische Umstellung für die Betriebe sein. Hierfür können wir der Gastronomie als Sparringspartner auch prozesstechnisch Beratung bieten.

Ihr Best Case-Szenario fürs Opening?

Jochen Kramer: Eine flächendeckende Regelung fürs Opening und dann Vollgas!

www.salomon-foodworld.com

(Interview: Barbara Becker)

fizzz 04/2024

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