Schöngetrunken
Ein Kommentar von Tim Allgaier, fizzz-Redakteur
Kürzlich stolperte ich über eine Meldung einiger Kölner Gastronomen, die mit einer Aktion die Forderung nach mehr Klinikpersonal in der Stadt unterstützen. 50.000 Bierdeckel: „Ihr für uns – Wir für euch!“ Eines von vielen Beispielen, wie sich die Branche im Laufe der Pandemie solidarisch mit anderen Gebeutelten gezeigt hat. „Kochen für Helden“ hat unbürokratisch die Verpflegung für das überlastete Gesundheitssystem gestemmt, zahlreiche leerstehende Hotels haben ihre Räume im kalten Winter Obdachlosen zur Verfügung gestellt, und im Angesicht des Ukraine-Krieges verbinden kreative Spendenaktionen Solidarität und Genuss.
Selbstlose Hilfe an allen Ecken und Enden; dabei hätte die Gastro-Branche selbst genug Grund zum Jammern. Aber in solchen Phasen zeigt sich, warum man Gastronom wird: Gast-GEBER ist man aus voller Überzeugung heraus. Man ist Anlaufstelle für all die anderen Teile der Gesellschaft, um den stressigen Alltag zu vergessen – sozusagen Seelsorger für und Dreh- und Angelpunkt eines gesunden Soziallebens. Das geht nur gemeinsam und ohne Konkurrenzdenken.
Tim Allgaier
Redakteur fizzz
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