Die Energiekosten steigen etwa um 150 %. Die Umsatzsteuer auf Speisen bleibt bei 7 %, das ist gut, entlastet jedoch nicht, denn die Preise waren bereits so kalkuliert. Bei den Getränken gibt es keine Entlastung, ebenso bei der überbordenden Bürokratie, aber zurück zur Energiepreisfrage.
Vor drei Jahren mussten für Energie im Schnitt 4 bis 7 % aufgewendet werden und es wurden um die 8 bis 10 % verdient. Bei gleichem Stromverbrauch müssten nun die Gäste auch 250 % mehr bezahlen. Theoretisch korrekt – und völlig an der Praxis vorbei.
Es muss also eine andere Lösung her. Am billigsten ist immer noch der Strom, den man nicht braucht. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer werden ihren Unternehmerlohn reduzieren, doch Einsparungen allein reichen nicht. Andauernde und spitz kalkulierte Preisanpassungen müssen sein. Ich schätze, Gastrobetriebe, die im 1. Halbjahr 2022 eine Umsatzrendite von mindestens 5 % nach Geschäftsführervergütung verfehlt haben, sind gefährdet. Bei denen kann es sein, dass es sich über den Winter nicht ausgeht.
Erich Nagl
Business-Experte & Leiter der ETL ADHOGA Zentrale Berlin
www.etl-adhoga.de