Felix Schoenfelder, Socialwave
Felix Schoenfelder, Socialwave

Digitale Evolution: Nie war der direkte Draht zum Gast wichtiger!

Felix Schönfelder: „Der Kontakt zum Gast steht im Mittelpunkt.“

Nie war der direkte Draht zum Gast wichtiger. Felix Schönfelder, Geschäftsführer der Socialwave GmbH hat mit seinem Team im Lockdown für rund 6.000 Gastronomiekunden neue Tools wie Registrierungs-Software und digitale Speisekarten aufgebaut und das eigene System zukunftsorientiert weiterentwickelt.

Welche Rolle werden digitale Services zukünftig in der Gastronomie spielen?

Felix Schönfelder: Corona war ein Brandbeschleuniger für die gastronomische Datenverarbeitung. Wir waren und sind da noch etwas im Rückstand. Wenn man in andere Länder wie z.B. Spanien schaut, sieh man, dass die Gastronomie dort schon viel weiter ist. Dort ist es völlig normal, dass sich die Gäste beim Betreten eines Lokals einloggen. Sie bekommen dafür dann z.B. Gutscheine oder andere Vergünstigungen. Auch die Gäste hierzulande haben sich an digitale Annehmlichkeiten gewöhnt, Services wie Registrierung, digitale Speisekarten und Kommunikations-Tools werden bleiben. Der Konsument hat es zu schätzen gelernt, online jederzeit reservieren zu können. Die Speisekarte auf dem eigenen Handy ist hygienisch, aktuell und immer verfügbar. Auch der Gastronom profitiert davon, denn so müssen die Karten weder gereinigt noch neu gedruckt werden.

Die Kommunikation mit dem Gast steht im Mittelpunkt der digitalen Technik. Organisatorische Veränderungen und neue Angebote müssen kommuniziert werden. Egal ob sich der Gast per Mail, Whats App, Facebook oder Instagram mit seinen Daten registriert, auf allen Kanälen werden die gastronomischen Informationen bereitgestellt. Ich kann die Gäste proaktiv ansprechen, kann Events bewerben - und nachbewerben, wenn die Auslastung zu schwach ist. Darüber hinaus braucht der Gastronom gute und regelmäßige Google-Bewertungen. Denn wenn ich nicht online zu finden bin, existiere ich nicht.

Welche neuen konzeptionellen, ev. auch personellen Anforderungen bringt das mit sich?

Felix Schönfelder: Auf der operativen Ebene kann das sehr unkompliziert sein, denn die Umsetzung wird beispielsweise von uns komplett angeboten. Die Software läuft als Autopilot im Hintergrund, die Informationen werden automatisch eingespielt.

Ihre drei Tipps zum gastronomischen Restart?

Felix Schönfelder:

1. Kontakte sammeln: Die Gastronomie sollte endlich anfangen, die Kontaktdaten ihrer Gäste datenschutzkonform zu sammeln und dann mit ihnen in den Dialog zu treten. Nur so kann ich als Gastronom dauerhaft dafür sorgen, dass mein Laden voll ist.

2. Gutscheine - wir lieben Gutscheine oder „Stempelkarten“. Diese sollten zeitlich begrenzt werden, also gültig z.B. innerhalb der nächsten zwei Wochen. So schaffe ich es die Frequenz zu steigern und außerhalb meiner Stoßzeiten den Laden voll zu bekommen. Die Gutscheine sollten idealerweise digital angeboten werden, dann erreichen sie den Gast auch und ich kann einen Reminder z.B. 4 Tage vor Ablauf schicken. 

3. Die „temporären“ Möglichkeiten eines Liefer- oder Abholservices sollten beibehalten werden. Das also weiter anbieten.

fizzz 04/2024

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