Das Zuhause des Papillon: die Viadukt-Bögen am Berliner Bahnhof Zoo (Foto: Whiteshootta)
Das Zuhause des Papillon: die Viadukt-Bögen am Berliner Bahnhof Zoo (Foto: Whiteshootta)

Papillon, Berlin

Dine and Dance 

Text: Jan-Peter Wulf

Mit seinen „Butterfly Effect“-Partys sorgt Felix Brandts schon seit vielen Jahren für Stimmung in der Hauptstadt und ist Gastgeber in den angesagtesten Locations. Nun ist der Schmetterling erwachsen geworden und hat sich als Club-Restaurant „Papillon“ niedergelassen – direkt am Bahnhof Zoo, in den Viadukten unter den Gleisen. Rollt oben ein Zug ein, dann rumpelt es kräftig in der fast 500 Quadratmeter großen Fläche. Schon 2019 mietete man diese an und baute die Ex-Lackiererei – Zeit war aus bekannten Gründen hinlänglich vorhanden – aufwändig zu einem modernen Restaurant aus, das zugleich nostalgischen Esprit hat: Der in Amsterdam lebende und arbeitende Interior-Designer Dan O’Kelly schuf ein elegantes Seventies- und Midcentury-Ambiente mit viel indirekter Beleuchtung, Orange- und Blautönen, Fischgrätparkett und Holzlamellen – eine Hommage an große New Yorker Zeiten. 

Seventies- und Midcentury-Design prägen die innenarchitektonische Ausrichtung (Foto: Whiteshoottas)
Seventies- und Midcentury-Design prägen die innenarchitektonische Ausrichtung (Foto: Whiteshoottas)
Im Restaurant-Bereich finden 140 Personen Platz (Foto: Whiteshoottas)
Im Restaurant-Bereich finden 140 Personen Platz (Foto: Whiteshoottas)

Amerikanisch auch das Servicekonzept mit Empfang und Abgabe der Garderobe, Erhalt einer Clubmarke, Begleitung zum Tisch und sogar Valet-Parken. Chefkoch Nadav Kundel stammt aus Tel Aviv und war zuletzt in der Berliner „Night Kitchen“ tätig – er und sein zehnköpfiges internationales Team servieren mediterran und asiatisch inspiriertes Food mit persönlichen Akzenten, bewusst unkompliziert gehalten und idealerweise zum Teilen bestellt – von frischen Austern und fruchtiger Burrata über einen knackigen Caesar Salad mit Miso und Pistazien-Crumble bis zu Short Ribs, Sirloin-Steak und Kobe-Rind. Im Laufe des Abends wird die Musik hochgefahren – mitten im Gastraum steht das allabendlich besetzte DJ-Pult – und es wird lauter und das Feeling clubbiger, sowohl im Restaurant als auch im großzügigen Barbereich. Essen, trinken, tanzen: Im „Papillon“ können die Gäste einen langen Genussabend verbringen – und tun dies nach Brandts Bekunden auch: Fünf Stunden Aufenthaltszeit seien Usus, so der Betreiber. Das Format Clubrestaurant erlebt hier offensichtlich sein großes Comeback nach Corona. 

Früher Lackiererei, heute Clubrestaurant der neuen Generation (Foto: Whiteshoottas)
Früher Lackiererei, heute Clubrestaurant der neuen Generation (Foto: Whiteshoottas)

fizzz 04/2024

Themen der Ausgabe

Juliane Winkler, Berlin

Juliane Winkler, die Restaurantleiterin des „Nobelhart & Schmutzig“ in Berlin liebt ihren Beruf. Und setzt sich mit
#proudtokellner dafür ein, dass er mehr Wertschätzung erhält.

Aperitivo-Konzepte

Die Aperitif-Kultur ist auf dem Vormarsch – wir zeigen brandaktuelle Gastro-Beispiele.

Le Big TamTam

Der neue Hamburger Food-Markt setzt Maßstäbe − auch bei der Zusammenarbeit der Betreiber.